Nur 3200 Mal gebaut – und ich hatte das Glück,
im Jänner 2007 einen Toyota FJ Cruiser TRD (Toyota Racing
Development) Special Edition aus Amerika nach Schweden (mein
derzeitiger Wohnsitz) zu importieren – ich habe es bis heute
nicht bereut!
In Stockholm gibt es einige private Autohändler,
die sich auf den Import von Fahrzeugen für den amerikanischen
Markt spezialisiert haben. Ich kann mich noch genau an den Tag
der Probefahrt erinnern. Als der Verkäufer den Zündschlüssel
umdrehte, bekam ich Gänsehaut –was für ein Sound (es war damals
ein „gewöhnlicher“ FJ mit TRD Auspuffsystem). Und noch besser –
was für ein Auto. Weißes Dach. „Selbstmordtüren“ hinten.
Wahnsinnsmotor.
Neigungswinkelmesser und Kompass am
Armaturenbrett. Fette TOYOTA Buchstaben über den Grill, bei
„zivilen“ Fahrzeugen das erste Mal seit 1992. Innen alles
Hartplastik und Wasser abweisend ... ein Kinderspiel, auch den
ärgsten Schlamm herauszuputzen (und das ist schon einige Male
passiert, siehe z.B. das Foto unten, hier sind wir am 31.
Dezember am Weg nach Nordschweden im Schlamm stecken geblieben).
Und: Alles andere als Mainstream. Zunächst hatte
der US-Kooperationspartner meines Importeurs keine Farbe auf
Lager die mir gefiel, jedoch meldete er sich 2 Wochen später mit
dem Mail „Habe ein Auto. Schwarzer TRD Special Edition –echt
tough! Musst noch heute zusagen!“ Nach kurzem telefonischem
Verhandeln war der Preis klar und der FJ mein (naja fast, 6
Wochen Warten standen noch vor mir..).
Leider musste ich bei der TRD Special Edition
auf das weiße Dach verzichten, jedoch hatte er sonst ein paar „Goodies“
zu bieten:
- Motor: Benzin, 4.0l V6 – 242PS - 378Nm
- Getriebe: 5-Gang Automatik inkl. Overdrive
- Hinterradantrieb, Allradantrieb mechanisch zuschaltbar
- Untersetzung 1:2,7
- Differenzialsperre hinten serienmäßig
- ATRAC-System (Advanced traction control system) in
Untersetzung
- ARB Safari Schnorchel (nachgerüstet)
- Rock Rails
- BF Goodrich All Terrain 265/75/R16 (ab Werk)
- Bilstein Stoßdämpfer (sehr angenehm, da das Auto damit etwas
härter gefedert ist und die etwas weichere “amerikanische”
Abstimmung von der „normalen“ FJ-Version wegfällt)
- Wasserabweisende Sitzbezüge
- TRD Auspuffsystem (off-road nutzlos, klingt aber lässig!)
- 16 Zoll TRD Off-road Alufelgen
- 34/30/27 Grad Böschungswinkel vorne/hinten/Rampenwinkel
- 24,5cm Bodenfreiheit unter den Differenzialen
- Leergewicht: 1990kg
- L/B/H 4670/1905/2040 mm
- Kofferraumvolumen 790/1892l (ohne/mit umgeklappter
Rücksitzbank)
Obwohl ich den 4,0l Benzin-Sauger nicht gegen
einen Dieselmotor tauschen würde (obwohl Diesel off-road
eigentlich vorzuziehen wäre...aber dafür ist er im Alltag
einfach zu lässig und sportlich zu fahren), muss man doch
anmerken, dass der Treibstoffverbrauch Innerorts bei viel
Stop-and-Go auf bis zu 18l/100km hochschnellt. Langstrecken
fahre ich bei 90km/h jedoch mit ca. 10,2 Litern, was für ein
Auto dieser Klasse mit Benzinmotor mehr als akzeptabel ist. Für
8 Sekunden von 0-100 nehme ich das gerne in Kauf – ja, der FJ
Cruiser macht nicht nur abseits der Straßen Spaß!
Anfang des Jahres fuhr ich die Strecke Paris-Dakar-Marrakesch in
einem Land Rover Defender 110 (aus Logistikgründen, Fahrzeug
stand schon vor Ort bereit), dieses Jahr war Island im FJ dran.
Zunächst noch einen Schnorchel dran und die Entlüftungspunkte
von Differenzial und Getriebe erhöht – und ab ging die Post. Und
wie! Kein Vergleich zum Defender! Der FJ Cruiser ist wohl das
Auto, das extremen Geländeeinsatz mit Langstreckenkomfort und
„sportlichem“ Fahrverhalten am besten verbindet – zumindest
meiner Meinung nach:-)
In manchen Schräglagen geht einem schon das „Popscherl“,
ebenso bei manchen Wasserdurchfahrten. Aber der FJ hat alles mit
Bravour hinter sich gebracht, ohne Mucken, ohne Steckenbleiben –
die aufregendste Strecke war mit Sicherheit die „Gaesavatnaleid
sydri“, eine berüchtigte Strecke im Hochland zwischen Askja und
der F26. Aber ich lasse dann doch lieber Bilder als Worte
sprechen. Mehr über mein Island-Abenteuer und den FJ Cruiser
gibt’s auf meiner Homepage
www.go4x4.eu
!