Unsere Reise führte uns heuer ins Baltikum. Uns, das sind Wolf und Sissy in Ihrem Landcruiser90, Franz und Robert im Defender 90, Bernd und ich im Discovery 2! Das Ziel dieser Reise war es, Litauen, Lettland und Estland kennen zu lernen. Am Freitag ging es von Wien über Tschechien nach Czestochowa, wo uns das Garmin GPS60Cx punktgenau in die Stadt auf einen Campingplatz führte. Częstochowa (Tschenstochau) ist eine Großstadt im südlichen Teil Polens – rund 200 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Warschau gelegen. Sie ist ein weltbekannter Wallfahrtsort mit Ihrer weltberühmten Ikone der Schwarzen Madonna. Ein sehr beeindruckender Ort. Am nächsten Tag ging es weiter über Warschau nach Litauen, genauer gesagt nach Kaunas, bei dieser Stadt vermuteten wir einen Campingplatz. Diese Vermutung bestätigte sich leider nicht und so mussten wir weiterfahren nach Klaipeda und suchten uns dort einen Campingplatz nach einer Tagesetappe von fast 900km. Ich muß nun genauer eingehen auf das Wort Campingplatz im Baltikum. Auch im ADAC Führer stehen Empfehlungen wie, nicht sauber, oder eine Dusche ist für einen Campingplatz zu wenig!. 3 WC´s keine Dusche und nur Kaltwasser ist Standart, aber es gibt Highlights wie zwei WC´s und 4 Duschen für einen Campingplatz der locker 500 Personen aufnehmen könnte. Westlicher Standard für Campingplätze ist Lichtjahre entfernt. Mit diesem Wissen lässt es sich aber auch leben, wenn man die vielen Gelsen bedenkt, die bei der Abenddämmerung auf die Campingplätz hereinfallen und bei mir so ca. 200 Gelsenstiche verursachten.
Unserer Reise ging weiter über Klaipeda und der Fähre auf die kurische Nehrung bis nach Nida. Die Kurische Nehrung ist ein 98 km langer Landstreifen (Halbinsel) zwischen Klaipėda und Lesnoje, und 52 km gehören zu Litauen und 46 km zu Russland . Sie trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die Nehrung besteht ausschließlich aus Sand mit riesigen Wanderdünen. Wir fuhren bis in den Ort Nida kurz vor der russischen Grenze. Dieses Naturschutzgebiet ist sehr sehenswert. Danach ging es wieder über die Fähre und dann in die Nähe von Riga, wo wir in Jurmala unsere Tagesetappe beendeten. Somit besuchten wir am nächsten Tag Riga. Diese Stadt besticht durch sein Jugendstil Viertel, das toll restauriert wurde. Generell sind die Innenstadtbereiche der Hauptstädte des Baltikums toll restauriert und gehören dem UNESCO Weltkulturerbe an. Anschließend ging es auf Schloß Rundale, das wunderschön im Barock- und Rokokostil in der Landschaft steht. Danach ging es nach Pärnu nach Estland, daß in den Sommermonaten auf die 10 fache Bevölkerungsanzahl anwächst, da dies die Sommerresidenz Estlands ist. Am Strand genießt die Jugend die langen Tage, die im Juni nie ganz dunkel werden. Am nächsten Tag ging es mit der Fähre über Muhu nach Saaremaa. Diese Insel besticht durch Ihre alten Windmühlen, die mystischen Meteoritenkratern, den am südlichsten „Zipfel“ gelegenen Leuchtturm und der Bischofsburg in der Hauptstadt Kuressaare. Noch am selben Tag führen wir wieder mit der Fähre zurück auf das Festland und weiter in die estländische Hauptstadt Tallinn, bei dem ein abendlicher Bummel durch die Stadt angesagt war. Diese Stadt faszinierte uns alle, da in den langen Tagen das Leben pulsiert und alle selbstbewusst und fröhlich durch die Stadt gingen. Am Hauptplatz wurde es lauter, da englische Fans mit Alkohol das am nächsten Tag stattfindende Match gegen Estland lautstark vorfeierten. Am nächsten Tag besuchten wir wieder die Innenstadt und besuchten den Domberg und die mittelalterlichen Stadtbefestigungen. Danach ging es in den Lahemaa Nationalpark zur Gutsanlage Palmse und anschließend an den fünftgrößten See Europas den Peipussee. Anschließend besuchten wir die zweitgrößte Stadt Tartu, das geistige Zentrum Estlands. Die Innenstadt, der Domberg, der Opferstein und der Kussberg im klassizistischen Stil beeindruckt In der Nähe Elva´s übernachteten wir wieder an einem Campingplatz. Unser 5. Tag im Baltikum brachte uns wieder nach Lettland zurück und wir besuchten die alte Stadt Cecis und deren Ordensburg. In den Seitengassen kann man die Armut der Bewohner sehen, die sehr bedrückend wirkte. Danach ging es über Rezekne, eine Stadt, die von der russischen Bevölkerung beherrscht wird und sehr arm und trostlos wirkt, weiter auf den höchsten Punkt Lettlands mit 287 Meter laut meinem GPS. Für diese Steigung benötigten wir das einzige Mal unsere Geländegänge, da nicht sehr viele auf diesen steilen Hügel fahren. Auf unserem Weg lag die Wallfahrtskirche in Anglona, die leider versperrt war und so ging es zum Campingplatz am Viesites See, bei dem wir die dortigen Gelsen mit unserem Blut fütterten! Anhand der vielen Einstiche auf unseren Körpern ließ uns vermuten, dass diese den heurigen Sommer locker überleben werden. Am letzten Tag im Baltikum besuchten wir die barocke Stadt Vilnius, bei der der wirtschaftliche Aufschwung am geringsten zu sehen war, obwohl die innere Stadt rasant restauriert wurde. Anschließend wurde die Fürstenresidenz in Trakai und deren Wasserburg besichtigt bevor wir den letzten Campingplatz bei Lazdijai anfuhren. Da am nächsten Tag kein Verkehr unsere Heimreise behinderte, fuhren wir die 1050km in einem nach Wien durch, wo wir gesund nach nur 11 Stunden Fahrt ankamen.
Die Eckdaten unserer Reise: 5096km in 9 Tagen. Den längsten Tag erlebten wir in Tallinn, wo um 21.30 die Sonne unterging und um 3.00 Uhr früh wieder aufging. Dabei wurde es aber nie ganz dunkel, da es im Norden immer leicht hell war. Die Sandstrassen werden immer weniger, da es die EU scheinbar so schnell wie möglich versucht diese zu asphaltieren.
Tipps: Grüne Versicherungskarte nicht vergessen, diese wird sehr gerne an der Grenze verlangt. Wir versuchten immer sichere Parkplätze für unsere Autos zu finden!
Polizei und Laserpistolen sind überall, am meisten sind uns diese Kontrollen in Polen aufgefallen.
Wir hatten genug Landeswährungen mit und dies war sehr gut, da in den Städten die Parkuhren nur Landeswährungen akzeptieren. Ansonsten nehmen auch in den kleineren Dörfern die Lebensmittelläden schon Kreditkarten.
Campingplätze im Baltikum inkl. GPS Daten WGS 84:
Karkes Kaimas bei Klaipeda Litauen : Camping Ziogelis
Keine WC´s Chemo Klosetts benutzes Klopapier wird extra in einem offenen Kübel gegeben. Eine Dusche für alle, Schlüssel an der Reception!
In der Nähe gleich das Meer
N55 48.455
E21 04.308
Jurmala bei Riga Lettland: Camping Nemo
Sanitäranlage in Ordnung, in der Nähe gleich das Meer. Angeschlossen am Campingplatz ist ein Wasserpark mit Rutsche
N56 57.560
E23 38.708
Pärnu in Estland Camping Konse: Angeschlossen ein Motel sehr modern Sanitäranlagen in Ordnung
N58 23.112
E24 31.539
Tallinn City Camping 4 Kilometer von der Innenstadt entfernt Estland
Betonierte Fläche am Messegelände, kleine Wiese für Zelte. Massendusche ohne Trennwände Sanitäranlagen in Ordnung.
N59 26.880
E24 48.511
Käo bei Elva Camping Walde Motel Estland
Großes Gelände, 2 WC´s und vier Duschen Unisex für einen sehr großen Campingplatz, Sanitäranlagen in Ordnung
N58 13.141
E26 22.225
Viesite Lettland Camping Perlite direkt am Viesites See. Tausende Gelsen, schlechte Sanitäranlagen, das hygenischte war das Plumpsklo!
N54 18.189
E23 42.926
Metelilai Dusia bei Lazdijai Camping Vitruna Litauen
WC´s in Ordnung, Keine Dusche, Nur Kaltwasser in Blechbecken. Sehr schön gelegen
N56 21.127
E25 40.949