Die 12. Auflage ist nun vorbei. Zeit, solange die Eindrücke und Gespräche noch frisch sind, ein vorläufiges Résumé zu ziehen: Es gab wie auch in den vergangenen Jahren tolle Reiseberichte, ein ansprechendes Angebot an Zubehör durch zum Teil sehr engagierte Händler. Die Möglichkeiten, mit Viel-oder Weitreisenden über die aktuelle Benzinversorgung in Karakalpakistan zu reden oder Tipps zu technischen Details des eigenen Fahrzeugs zu bekommen ist auch nach wie vor ein Teil der Veranstaltung, die abseits des offiziellen Programms einen zusätzlichen Reiz der Veranstaltung ausmachen. Aber es gibt auch eine Entwicklung, die weniger Freude bereitet.
Dies geht sicherlich auch Hand in Hand mit dem, was S.Maier und seine Crew in weiterer Folge vorhaben und in welche Richtung sie diese Veranstaltung entwickeln möchten. Ein Wachstum von 50% jährlich ( 2014: 650 Fahrzeuge, 2015 1000 Fahrzeuge, 2016 1500 Fahrzeuge ) hat ob des Aufwands und der nicht oft genug gleichschnell wachsenden Organisationsstruktur kaum je eine Firma klaglos überstanden. Ob die Gründung einer BetriebsGmbH hilft, ist zu hoffen und wird sich zeigen.
Die Preiserhöhung inner halb von zwei Jahren, trotz mehr zahlenden Ausstellern und viel mehr zahlenden Besuchern, um weit mehr als 100%, wenn man ehemals kostenlose Angebote mitrechnet um 175 %( inkl. einer Gipfelfahrt von 20 auf 55€), klingt zwar viel, wäre aber zu verschmerzen.
Die Veranstaltung ist ein Highlight im Jahreskalender, wenn man daheim ist, die Wermutstropfen sind anderer Natur: Die Ausrichtung verschiebt sich in Richtung „Rodeo“, ein vom Katoch Karl aufgebrachter Name für eine spezielle Art einer Veranstaltung ( an der ich auch zweimal teilnahm). Heuer – ich war schon ab Donnerstag ca. 18 Uhr vor Ort - zogen freitags Karawanen von Zugfahrzeugen mit Anhänger, auf denen zulassungs-unfähige Wettbewerbsfahrzeuge reingebracht wurden( da meine ich nicht die paar Leute des Wasserleitungsbewerb, noch die Leute vom Krawalldackel). Die Idee, mit seinem Globetrotterfahrzeug das Fahrgelände zum Testen zu benutzen war super, nun gleihts eher einer Trophy ohne Ziel. Es würde mich nicht wundern, wenn nächstes Jahr ein Hardcore-Trial-Bewerb stattfindet.
Im Falle-Camp wurden weitläufige Areale mit Absperrband abgesteckt ( war 2015 noch von Ordnern beanstandet worden).
Das von mir ungustiöseste Verhalten legte eine SL-Kennzeichen-Gruppe von LKW´s an den Tag. Es parkte ein Unimog auf der Schotterfläche. Als die ersten beiden der Gruppe ankamen, wurde der U-Mog-Fahrer beschimpft, ermöge sich „schleichen“, denn sie parken da immer schon….. stimmte nicht ganz, denn im Vorjahr stand ich genau an dem Platz. Als die Gruppe auf 5 angewachsen war und der ausgeübte Drück immer größer – und unflätiger – wurde, wich das einzelne Fahrzeug…….. naja, es waren wohl keine „overlander“.
Es kam ein größerer Anteil der Leute, mit denen ich sprach, wegen des Freifahrgeländes, was ja OK ist. Aber ich würde dringend bitten: Macht Euch, wenn schon das Camp und der Veranstaltungsort disloziert sind, BITTE Gedanken, ob es nicht schlauer wäre, die die rein wegen des Fahrens kommen, und die, die wegen des „globetrottens „ kommen, doch räumlich etwas zu trennen. Die Kampffraktion hat selten Rücksicht beim Durchfahren des Lagers genommen. Und ja, ich weiß, es gibt Überschneidungen….. oder zwei Preise, einen für Veranstaltung, und einen für die Benutzung des Fahrgeländes. Aber es ist ja ein Jahr Zeit zum Überlegen…
Es sollte nicht zum NOVA-Rock der Reise- und Geländefahrzeugszene werden. Auch wenn dort das line-up super ist, die Begleitumstände sind es dort nicht mehr.
Trotzdem Danke für die Veranstaltung. Noch hat die Freude daran mehr Gewicht.
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! panta rhei !
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