Allrad-Specials

Audi Lunar quattro

Die vier Ringe sollen den Mond erobern

Auf den ersten Blick wirkt er wie eine Weiterentwicklung des freundlichen Starwars-Roboters R2-D2. Aber bald könnte der Audi Lunar quattro die Reise zu einer realen, außerirdischen Mission antreten.
06.02.2016
Wenn alles gut geht, wird Ende nächsten Jahres nördlich des Mondäquators, dort wo die letzte bemannte NASA-Mondmission Apollo 17 aus dem Jahr 1972 den Erdtrabanten erreichte, ein Audi herumkurven. Die VW-Tochter beteiligt sich nämlich am "Google Lunar XPRIZE" - einem Raumfahrt-Wettbewerb des Internet-Giganten zur Konstruktion eines automatisierten Fahrzeugs für den Erdtrabanten.

Die Aufgaben sind klar definiert: Das allradgetriebene Fahrzeug muss in der Lage sein, mindestens einen halben Kilometer auf dem Mond zurückzulegen und dabei hochauflösende Bilder und Videos zur Erde übermitteln. Das Geländefahrzeug soll spätestens Ende 2017 an Bord einer Trägerrakete ins All starten und die mehr als 380.000 Kilometer zum Mond zurücklegen. Die Reise dauert fünf Tage. In der Landezone muss sich das Mondauto harten Bedingungen stellen. Dort herrschen Temperaturschwankungen von bis zu 300 Grad Celsius. Wenn die Sonne scheint, wird es wegen der fehlenden Atmosphäre bis zu 120 Grad heiß.

Der Lunar Quattro ist aus hochfestem Aluminium und Titan gefertigt, wurde mit Hilfe eines 3D-Druckers gebaut und wiegt 35 Kilogramm. Bei der Weiterentwicklung soll das Gewicht durch den Einsatz von Magnesium und durch Änderungen in der Konstruktion noch weiter sinken. Ein schwenkbares Solarpanel fängt das Sonnenlicht auf. Dieses wird zu Strom umgewandelt, in einer Lithiumionen-Batterie gespeichert und von dort an die vier Radnabenmotoren weiter gegeben.

Alle vier Räder lassen sich jeweils um 360 Grad drehen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 3,6 km/h – viel wichtiger auf der Mondoberfläche sind alerdings robuste Offroad-Qualitäten und die Fähigkeit zur sicheren Orientierung. Ein beweglicher Kopf an der Fahrzeugfront trägt zwei Stereokameras, die detaillierte 3D-Bilder aufzeichnen. Eine dritte Kamera dient zur Untersuchung von Materialien und schießt extrem hochauflösende Panorama-Bilder.

Fotos: ampnet
Text: gelaendewagen.at / ampnet


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