Unmmittelbar nach seiner Markteinführung in Österreich war die Medienpräsenz des Mazda CX-3
gigantisch. Nachdem der erste große Rummel ein wenig abgeklungen war, konnten wir uns den
Wagen - gleich als "Revolution Top" in seiner Topkonfiguration - in aller Ruhe anschauen.
Einst gab es den mächtigen CX-9, ein auf heimischen Straßen recht selten anzutreffendes Auto. Mit dem CX-7 schaffte Mazda mit einem deutlich kompakteren Modell den Wiedereinstieg in die SUV-Szene, 2012 wurde dieser zugunsten des seit 2011 erhältlichen und wiederum kleineren CX-5 eingestellt.
Jetzt ist also der CX-3 da: Downsizing á la Mazda, ganz dem Trend zu kompakten Crossovers entsprechend und wohl auch den strengen Vorgaben der EU hinsichtlich der Flottenemissionen geschuldet.
Mit dem CX-3 begleitete uns zwei Wochen lang ein tatsächlich überraschend kompaktes Auto durch den Alltag. Ganze 4,27 Meter ist der Wagen lang, nur 1,53 Meter hoch. Wirklich also ein "Crossover" in Reinform, mit seinen Abmessungen deutlich unter den "Kompakt-SUVs" à la Tiguan und Qashqai angesiedelt. Selbst Juke und Yeti wirken im Vergleich zum CX-3 groß.
Dass dies nicht zu Lasten des
Komforts im Innenraum geht, war die erste positive Überraschung. Vorne sitzt man mehr als bequem. Und sind Fahrer und Beifahrer ein wenig zu Konzessionen hinsichtlich der Längs-Verstellmöglichkeiten ihrer Sitze bereit, können auch die Passagiere in der zweiten Reihe recht bequem sitzen. Überraschung, die Zweite: Der Laderaum wäre mit dem Wochenendgepäck von vier Personen ziemlich überfordert. Die Fototasche - oben auf Bild 10 zu sehen - verdeutlicht mit ihren gemessenen 35 Zentimetern Länge seine spartanischen Abmessungen.
Viel, viel Freude bereitete das
Topmodell "Revolution Top" mit seiner
Ausstattung. Die Teilleder-Ausstattung in Beige, Anthrazit und Weinrot ist - trotz angeborener Abneigung des Autors gegenüber rotem Leder - ganz einfach als schön zu bezeichnen. Klimaautomatik, Navi, Rückfahrkamera, Startknopf, ein - pardon - geiles Bose-Soundsystem: Für ein Auto in der 30.000-Euro-Klasse top.
Um diesen Preis - exakt sind es
31.140 Euro - ist auch das exzellente
Automatikgetriebe und der geschmeidige
2-Liter-Benziner mit 150 PS inkludiert.
Kurzes Intermezzo an dieser Stelle: Mazda und Benzinmotoren - das war über einige Jahre keine ganz glückliche Liasion: Der CX-7 war in seiner Anfangszeit - mitten im größten Diesel-Boom - nur als Benziner erhältlich. Und in Österreich deshalb nicht übermäßig erfolgreich. Erst mit der - späten - Einführung eines Dieselmotors wendete sich das Blatt. Mazdas Ur-SUV, der fast schon vergessene "Tribute" - in Kooperation mit Ford entwickelt, deren Pendant "Maverick" hieß - war generell nur als Benziner zu haben. Und fristete bis zu seinem Produktions-Aus hierzulande ein Nischendasein. Intermezzo Ende.
Diese Zeiten sind vorbei: Die
modernen Mazda-Benziner werden aufgrund ihrer schon erwähnten G'schmeidigkeit, ihrer fast bis zur Unhörbarkeit optimierten Laufruhe und ihres moderaten Verbrauchs geschätzt bis geliebt. Thema Verbrauch: Der offizielle Mittelwert liegt bei 6,3 Litern, in unserem doch recht umfangreichen Test waren es derer 8. Dabei haben wir den CX-3 meistens recht moderat bewegt. Meistens. Zu Mazdas Ehrenrettung gesagt aber auch viel in der Stadt und - für 2 Hochsommer-Nachmittagsstunden - auch im Kickdown-Modus durch den Wienerwald gejagt. Mit Schaltgetriebe sollte die Sache mit dem Verbrauch natürlich auch ein wenig anders aussehen.
In der "grünen Hölle" südwestlich von Wien hat uns der Mazda mit seinem bis in den Grenzbereich gutmütigen und stabilen Fahrwerk erfreut. Und mit seinen Schalt-Paddles an der Lenksäule, die konzentriertes und präzises Fahren ermöglichen. Nur grobe Schaltfehler werden von der gutmütig-gnädigen Elektronik sanft, fast unmerkbar korrigiert bzw. ignoriert. Wendigkeit, Straßenlage, Ansprechverhalten des Antriebsstranges: Wunderbar. Agilität: Mehr als ausreichend.
Ach ja: Dass der CX-3 auch
Allradantrieb - natürlich einen permanenten - hat, ging in der üppigen Berichterstattung während der Initiation des Wagens ein wenig unter. Der bringt's beim oben beschriebenen Fahren im Grenzbereich, wenn die Vorderachse den Wagen präzise in die Kurve hineinzieht. Für den Normalverbraucher, wenn er im Winter versucht, aus seinem Parkplatz in der Wiener Berggasse zu kommen. Wenn die Straße zu den Gletschern über Sölden wieder einmal nicht geräumt ist. Also wenn es gilt, die kleinen Abenteuer des Alltags zu bestehen.
