Eine Erfahrung der besonderen Art - unterwegs im neuen Dodge RAM...
"Wievielhundert und eins?" "Vier". "Vierhundert?". "Und eins". Der skeptisch-fragende Blick eines der Sprösslinge auf der Rückbank wich einem entrückten Lächeln der Erkenntnis.
Vierhundertundein PS. Dem Lächeln folgte ein Jubelschrei der Begeisterung, als der RAM im Kickdown zur Höchstform auflief.
Das Röhren und Pfauchen des Achtenders muss wohl bis in die nächste Ortschaft zu hören gewesen sein. Als der Tacho längst in den dreistelligen Bereich und der Güterweg in einer sanften Linkskurve talwärts zeigte, gesellte sich zum Pfauchen das Quietschen der am Limit arbeitenden Reifen. Und das Kreischen der Beifahrerin. Der Bauer im Feld rechts tippte sich an die Stirn. Der Fahrer links vorne: grinste dämlich.
Soll darstellen: der Dodge RAM lässt niemanden kalt. Von einigen wird er gehasst. Von Öko-Aposteln, die dem Wagen aufgrund seiner Trinksitten eine nicht unbedeutende Mitschuld am vermeintlich bevorstehenden Weltuntergang geben wollen. Von jenen Verkehrsteilnehmern, die in ihren Minis, Polos und Smarts immer im Schatten des RAM stehen.
Von den meisten wird es aber geliebt, dieses amerikanische Riesenbaby. Von den Männern sowieso. Beim Anblick eines RAMs würden sie sich alle am liebsten den Stetson aufsetzen, sich trotz Dreitagesbart mit Pitralon einreiben, den Spearmint-Gum zwischen die Zähne schieben und durch die gefletschen Zähne "yeah, man ..." raunen. Von Kindern? Siehe oben. Von Frauen? Detto. Mit dem Zusatz, dass die auch die Geborgenheit schätzen, die diese gigantische Kiste RAM - und eventuell deren Fahrer - zu bieten hat.
Der HEMI: Mit einem Volumen
von elf Bierkrügerln plus einem Pfiff
Machomodus off. Die Fakten. Mit dem Achtzylinder - dem unfassbaren HEMI mit 8 Brennräumen und einem
Volumen von elf Bierkrügerln plus einem Pfiff - lässt es sich wahlweise gehobelt oder ungehobelt fahren. Als Nobelhobel cruist das knapp sechs Meter lange Schiff mit seinen fast
3 Bruttoregistertonnen - pardon: Tonnen - von nur 4 Zylindern angetrieben. Das Aggregat schnurrt dabei wie ein eben gefüttertes Kätzchen. Dass es in Wirklichkeit ein ausgewachsener Löwe ist, zeigt sich in Situationen wie jener eingangs beschriebenen. Dann wird in allen acht Kammern der Kraftstoff verbrannt, dass sich die Kolben biegen. Da brüllt's, pfaucht's und keucht's.
Aber wir wiederholen uns.
Weinen könnte man, wenn man auf
ramtrucks.com - der offiziellen Webplattform - den amerikanischen "Ab"-Preis liest. Schon
ab exakt 25.060 Dollar kann sich der der Ami seinen RAM zum Stetson kaufen. Hierzulande wird der RAM - zu deutsch der "Widder" - von einem Steinböck - Vorname Robert - seit vielen Jahren erfolgreich vertrieben.
Der rührige Chef des Autohauses

"
USCAR.AT" in der Wiener Speisinger Straße erfüllt sich mit dem Wagen seinen beruflichen Traum gleichermaßen wie seinen privaten. Weit jenseits der 70, wirkt er beim Erklimmen eines neuen Widders noch immer wie ein Teenager. Grinst voller Freude, wenn dem Kunden der RAM gefällt. Und knöpft ihm nach dem Vertragsabschluss 39.000 Euro für einen "Rancher" und derer
44.000 für einen topausgestatteten "Laramie" ab. Ein guter, ja sehr guter Preis, wenn man sich die überkomplette Ausstattung ansieht. Für ein vergleichbares Ausstattungsniveau zahlt man bei einem japanischen oder deutschen Allradler um die Hälfte mehr.
8-Gang-Automatik,
Navi, Rückfahrkamera, Ledersitze mit Heizung und Kühlung, ein cooles Soundsystem, Allrad mit Untersetzung. Dazu ABS, Traktionskontrolle, Berganfahrhilfe, eine Anhänger-Stabilisierung, und ein aktiver Niveauausgleich beim Beladen der Ladefläche dank höhenverstellbarer Luftfederung. Das alles ist beim RAM serienmäßig mit an Bord.
Alles untergebracht in einem riesenhaften Auto mit massig Platz für 5 Personen. In die Box zwischen den vorderen Sitzen passt die Handtasche der Beifahrerin ebenso wie zwei gefaltete Winterjacken. Wenn man nicht gerade die Getränke für die Fahrt dort kühlt.
Die Jungs hinten sitzen mit ausgestreckten Beinen und genießen die Fahrt nach Hause. Längst haben Sie ihre Smartphones gezückt. Einer hat den Widderkopf am Lenkrad fotografiert und auf Facebook gepostet. Gerade tippt er "vierhundertundeinps".
