Alle Teams kommen ins Ziel, den Sieg holt ein
deutsch-ungarisches Trio, 2 österreichische Teams folgen auf den
Plätzen 2 und 3. Hier der offizielle Endbericht der
Veranstalter.
Bereits zum fünften Mal startete die „SuperKarpata“ in das
„Abenteuer Rumänien“ – dieses Jahr ging es vom 17. Mai bis zum
25. Mai quer durch die Karpaten. Rekordverdächtig war dabei
nicht nur einmal mehr die Schwierigkeit der Strecke, sondern
auch das Teilnehmerfeld: Mehr als 60 Teams aus Österreich,
Deutschland und ganz Europa nahmen die Veranstaltung in Angriff.
Der Start erfolgte dieses Jahr im Driving Camp Pachfurth, wo
sich zahlreiche Offroad- und Rallye-Raid-Fans vom Können der
Teilnehmer überzeugen konnten, wurden doch auf dem extrem
anspruchsvollen Offroad-Parcours mit dem spektakulären
Wasserfall, den gefährlichen
Treppen und den atemberaubenden Schrägfahrten alle schwierigen
Hindernisse von den Teams problemlos und in teilweise
unglaublicher Geschwindigkeit bewältigt.
Dennoch war das nur ein kleiner Vorgeschmack darauf, was die
Teams in Rumänien erwarten sollte, wo sie ihren Weg – getreu dem
Veranstaltungs-Motto „Find your own track“ – durch den insgesamt
7.000 qm² großen Korridor finden mussten. Ausgerüstet mit der
„Black Box“, die mittels GPS-Unterstützung die Wege der
einzelnen Fahrzeuge aufzeichnet, durfte der Korridor nicht
verlassen werden, andernfalls gab’s „Strafzeit“. Aus
Sicherheitsgründen bestehen die Teams immer aus mindestens zwei
Fahrzeugen mit jeweils mindestens zwei Personen: Im „rumänischen
Outback“ muss man sich in Extremsituationen schließlich
gegenseitig helfen können.
Die erste Etappe
Nach der Verbindungsetappe quer durch Ungarn diente ein kleiner
See in der Nähe von Arad als Treffpunkt, an dem am Sonntag vor
dem eigentlichen Start noch zwei Sonderprüfungen absolviert
werden mussten: In bester SuperKarpata-Manier galt es für einen
Teil der Teams ein Floß zu bauen, auf dem man stehend rund 500 m
auf dem See zurücklegen musste. Bei drückender Hitze und
teilweise starkem Gegenwind erreichten die meisten Teams mit
teils abenteuerlichen Konstruktionen das Ziel – danach konnten
sich alle am Palmen-Sandstrand ausruhen und Kraft für die
bevorstehende Nachtetappe sammeln.
Die Teampartner waren in der Zwischenzeit in einem Parcours in
den benachbarten Sümpfen unterwegs, der sich im Lauf des Tages
als äußerst selektiv herausstellen sollte. Für beide
Sonderprüfungen gab es Zeitgutschriften, die als Jokerzeiten in
der ersten Etappe eingesetzt werden konnten. Am Abend dann,
pünktlich zum Start: Heftige Gewitter, strömender Regen. Die
Teams gingen in die erste Fahr-Etappe, die durch den Regen und
die Dunkelheit zusätzlich erschwert wurde. Den Herausforderungen
dieser ersten Etappe waren nur wenige Teams gewachsen, schon in
den ersten Stunden wurden mehrere Autos auf den schlammigen,
steilen Wegen auf die Seite gelegt.
Im Zwischenziel
Dienstagnachmittag traf sich das Teilnehmerfeld fast vollständig
zur Zwischenetappe, wo am späten Abend die Ergebnisse der ersten
Etappe verlautbart wurden. Die Hügellandschaft der ersten,
kürzeren Etappe stellte sich einerseits durch die dichte
Bewaldung, andererseits durch starke Regenfälle als
navigatorisch sehr schwierig heraus. Keines der Teams schaffte
es ohne Verlassen des Korridors ins Ziel. Und auch an diesem
Abend gab es, wie bereits die Tage davor, pünktlich am späteren
Nachmittag ein mehrstündiges Gewitter, das zwar die Schwüle des
Tages ein bisschen milderte, allerdings auch die Lagerwiese und
vor allem das Terrain für die nächste Etappe in einen Sumpf
verwandelte…
Die 2. Etappe
Mittwochfrüh starteten die Teams in die zweite Etappe. Gleich zu
Beginn des Korridors galt es, erneut unter schlammigen
Bedingungen, eine Gebirgskette zu überwinden, darauf folgte eine
weitere Sonderprüfung im Korridor: Je ein Teilnehmer pro Team
musste sich in einem Wasserfall abseilen. Was für Bergsteiger
und Kletterer kein Problem, vielmehr eine willkommene Abkühlung
war, kostete einige Teilnehmer (vor allem aus dem hohen Norden)
reichlich Überwindung.
Der weitere Verlauf der zweiten Etappe führte durch einen lang
gezogenen Korridor und war für die Teilnehmer sehr schwierig
einzuschätzen. Vor allem die Länge der zurückzulegenden Strecke
ließ viele Teilnehmer bereits am Beginn den Korridor verlassen,
was sich am Ende als
voreilig erweisen sollte: Ein Großteil der Teilnehmer erreichte
vor Ablauf der vorgeschriebenen Gesamtfahrzeit das Ziel in Baile
Felix. Zwei Teilnehmer kamen nur mit Hilfe ihrer schleppenden
Teamkollegen ins Ziel, eines von ihnen hatte die Hälfte des
Korridors im Schlepptau und im Gelände zurückgelegt – der
Beweis, dass die Hilfsbereitschaft unter den Teams auch in
diesem Jahr überwältigend war.
Nach einer Woche voller Entbehrungen, Anstrengungen und
Problemen warteten nicht nur die Red Bull-Mädchen mit einem
kühlen Energydrink, vielmehr gab’s auch eine Dusche und ein
echtes Bett. Bevor das allerdings benutzt wurde, stand noch die
große Siegerehrung mit anschließender Party am Programm: Bis in
die frühen Morgenstunden wurden Sieger gefeiert, Heldentaten
bejubelt, Wunden geleckt und vor allem wurde sehr viel gelacht…
Die Besten
Am meisten zu Lachen hatte dieses Jahr das deutsch-ungarische
Trio „Die Ungarischen“ mit Csaba Boros/Melinda Boros (Jeep),
Attila Nagy/Paul Grünwald (Mercedes G) und Henrik
Strasser/Michael Kürbs (Lila Q), die am Ende die wenigsten
Strafzeiten gesammelt und sich am genauesten durch den Korridor
gekämpft hatten. Rang zwei ging an das Team „Spirit of
Expedition“ mit zwei Mannschaften aus Wien und
Niederösterreich: Wolfgang Bachleitner/Martina Halmdienst
(Nissan Patrol GR) sowie Michi Waldl/Bernhard Hofstätter
(Land Rover Defender) bildeten damit das erfolgreichste
österreichische Team. Und den dritten Platz konnte die
Suzuki-Truppe namens „ORO“ mit den Mannschaften Markus
Prochazka/Wolfgang Konetschni (Suzuki Samurai) und Michael
Moro/Willi Klescher (Suzuki Samurai) erreichen.
Allen Teams gemein – ob Erster oder Letzter – ist der Wille, im
nächsten Jahr wieder dabei zu sein: Denn auch die „SuperKarpata“
2009 wird mit Sicherheit erneut eine einmalige Challenge für
Mensch und Material!