Subaru Boxer Diesel : Die Details
Zum ersten Mal in der Automobilgeschichte kommt ein Boxer Dieselmotor in serienmäßigen PKWs zum Einsatz: Alle Details zum brandneuen Aggregat von Subaru ...
22.02.2008
Legacy und Outback erhalten als erste Modelle den neuen Dieselmotor noch im Jahr 2008 (siehe "Weltpremiere für den Subaru Boxer Diesel"), in der Zukunft wird er aber auch in weiteren Modellen zur Verfügung stehen.

Bauartbedingt erzeugt ein Boxermotor kaum Vibrationen, denn durch die gegenüberliegende Anordnung der Zylinder heben sich die bei der Bewegung der Kolben entstehenden Massenkräfte wechselseitig auf. Wegen der minimalen Vibrationen können Ausgleichswellen, wie man sie in vielen konventionellen Reihen- und V-Motoren findet, entfallen. Die kurze und hochsteife Kurbelwelle minimiert die Vibrationsgeräusche. Die Balance des Boxermotors führt zu geringer motorinterner Rotationsträgheit und Reibung. Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich direktes Ansprechen des Motors auf Gasbefehle.

Beim Motorblock setzt Subaru Leichtmetall ein, um das Potential der hochgradigen strukturellen Steifigkeit der Boxer-Bauweise auszuschöpfen. Um die optimalen Voraussetzungen für die Diesel-Verbrennung zu schaffen, wurde im Vergleich zum Benzinmotor der Kolbenhub um 11 Millimeter erhöht und die Bohrung um 6 Millimeter verringert. So erreichte Subaru einen längeren Hub, ohne den Motor insgesamt zu verbreitern. Zusätzlich wurde der Zylinderabstand verkürzt.

Halboffenes Kurbelwellengehäuse
Bei der Konstruktion des Motorblocks wird das halboffene Kurbelwellengehäuse verwendet, das seine Haltbarkeit in den Benzinmotoren mit Turboaufladung bereits unter Beweis gestellt hat. Diese Bauweise erhöht die Steifigkeit der Struktur im Bereich der Zylinderkopfdichtung.

Lager aus Metall-Matrix-Verbundwerkstoff
Alle fünf Hauptlager im Motorblock enthalten Stützlager aus einem Metall-Matrix-Verbundwerkstoff, die während des Gussprozesses hinein gesintert werden. Dies führt dank der hohen Steifigkeit zu hoher Laufruhe und einer thermischen Ausdehnungsrate, die identisch ist mit jener der Kurbelwelle.

Zusätzliche Kühlkanäle
Zwischen den Zylinderbohrungen befinden sich Kühlschlitze, die als wassergefüllte Kühlkanäle dienen und die Kühlleistung optimieren. Wegen der hohen Verbrennungsdrücke des Dieselmotors werden hochfeste Materialien verwendet. Öldüsen spritzen über kolbeninnere Kühlkanäle Motoröl ein und verbessern die Kühlung der Kolben.

Pleuelstangen
Die breiten Enden der Pleuelstangen weisen ein asymmetrisches Profil auf, das die Präzision bei der Montage und die Rundheit der Oberflächenstruktur an der Verbindung zum Kurbelwellenzapfen verbessert und die Reibung vermindert. Außerdem trägt es zur Minimierung der Drehbewegung bei, indem es einen größeren Kolbenweg innerhalb des kompakten Motorblocks ermöglicht.

Rollenkipphebel
Kompakte und reibungsarme Rollenkipphebel kommen in Verbindung mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) zum Einsatz.

Ventilsystem
Der Durchmesser der Einlassventile wurde optimiert. Dies führte zur Verbesserung der Beatmung und Verwirbelung und zu einem höheren Wirkungsgrad.

Einlasskanäle
Einlasskanäle: Die Kombination eines Dralltopfs auf der Einlassseite mit dem optimierten Durchmesser der Einlassventile führt zu einer sehr guten Verwirbelung des Gemischs.

Nockenwellenantrieb
Eine hoch widerstandsfähige Steuerkette treibt die Nockenwelle an und meistert die hohen Drehmomente des Dieselmotors.

Common-Rail-Einspritzung
Für die Gemischaufbereitung setzt Subaru ein Common-Rail-System ein, das mit einem Einspritzdruck von rund 1800 bar arbeitet.  Spezielle elektromagnetische Einspritzdüsen befördern den Kraftstoff in die Brennräume. Die geringe Gesamtlänge der Düsen trägt zur Kompaktheit des Motors bei, der trotz des längeren Kolbenwegs nicht breiter ist als der normale Benzinmotor.

Turbolader
Der Turbolader mit seiner variablen Turbinengeometrie liefert über das gesamte Drehzahlband hinweg reichlich Leistung. Der Turbolader selbst befindet sich unter dem Motor und ist zur Optimierung der Umweltverträglichkeit direkt mit den Katalysatoren verbunden. Außerdem trägt dies zum guten Ansprechverhalten bei und senkt den Schwerpunkt noch weiter ab.

Abgasreinigung
Das Abgasreinigungssystem arbeitet mit Oxidations-Katalysatoren, Diesel-Partikelfilter (DPF) und Abgasrückführung (EGR). Das Abgasreinigungssystem befindet sich zusammen mit dem Turbolader unter dem Motor und beeinträchtigt in dieser Position nicht den niedrigen Schwerpunkt, der sich aus der Kombination von Boxermotor und Symmetrical AWD ergibt. So wird die Euro 4 Norm erfüllt.
 
Subaru Boxer Diesel
Foto: Subaru





 
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