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... und feiert damit erstaunliche Verkaufserfolge. Wir haben uns
den japanischen Topseller genauer angesehen.
Welchen Stellenwert der Qashqai für Nissan hat, dokumentiert
sich am eindrucksvollsten in den aktuellen österreichischen
Zulassungszahlen. Die Fakten. Im ersten Halbjahr 2008 wurden bei
uns neu zugelassen: Nissan X-Trail: 416 Fahrzeuge. Note: 337.
Micra: 301. Pathfinder: 42. Murano: 13. Patrol: 6. Nissan
Qashqai: 2078. In Worten: Zweitausend. Und achtundssiebzig.
Das
ist ein spektakuläres Ergebnis, das auch im boomenden
Allradsegment seinesgleichen sucht. Der Crossover lässt bei den
heimischen Verkaufs- und Zulassungszahlen sogar die meisten Billigstdorfer-PKW locker hinter sich. Da wirkt auch der
vermeintliche Megaseller im Allrad- bzw. SUV-Segment, der
vielgerühmte VW Tiguan, etwas blass um die Frontschürze. Der
muss sich, gegen alle Erwartungen, derzeit mit Platz 2 begnügen
- mit einem nicht unbedeutenden Rückstand auf unseren
Testkandidaten.
Mit Verlaub: Der aktuellen Qashqai-Werbelinie haftet ein
bisschen Seltsamkeit an: Ja, die Randsteine in der Stadt sind
zum Teil verflucht hoch. Aber das Prädikat "urban proof" damit
zu begründen, dass der Qashqai eine gute Bodenfreiheit hat, ist
- nun, seltsam eben. Den Käufern geht's logischerweise um etwas
ganz anderes: Halbwegs kompakt und einigermaßen sparsam muss ein
moderner Allradler sein, wendig in der Stadt und dennoch
autobahntauglich. Die hohe Sitzposition wird geschätzt. Das
Sicherheitsplus eines selbsttätigen Allradantriebes zieht sogar
Käufer aus dem Segment der Minivans ab. Individualität und ein
Quäntchen Abenteuerfeeling sind dann nur noch das Sahnehäubchen.
Nissan ist mit dem Crossover ein ganz großer Wurf gelungen.
Nicht nur, dass er den genannten Anforderungen exakt entspricht.
Der Qashqai präsentiert sich noch dazu als komplettes,
ausgereiftes und exzellent verarbeitetes Auto. "Qashqai -
unaussprechlich gut" könnte also ein adäquater Slogan lauten.
Wir konnten die Version mit dem großen Diesel testen, ein 2
Liter großes Common-Rail-Aggregat mit stolzen 150 PS. Ein sehr
cooler Motor - geschmeidig, drehfreudig, mit satten 320
Newtonmetern Drehmoment durchaus potent für alle nur
erdenklichen Fahrsituationen. Das im Testwagen eingebaute
6-Gang-Schaltgetriebe gefiel nicht weniger: Exakt zu
schalten, die Gänge sauber aufeinander abgestimmt. Fünfter und
sechster Gang sind äußerst lang ausgelegt, was hohe
Autobahngeschwindigkeiten bei moderaten, Sprit sparenden
Drehzahlen ermöglicht. Das heißt aber auch: Sollten Sie die
seltene Chance haben, auf der Wiener Südosttangente 80 km/h zu
fahren, erledigen sie das am besten im 4.Gang. Schalten sie
einen Gang höher, besteht die Gefahr, ins berühmt-berüchtigte
Turboloch zu fallen.
Dennoch machte uns jeder einzelne Kilometer Spaß: Ein echter
Freudenspender war das wunderbare, straffe Fahrwerk mit
PKW-Manieren in Kombination mit der überaus präzisen und
direkten Lenkung. Sie geben dem nicht allzu hoch bauenden
Qashqai einen bemerkenswert sportlichen Touch.
Ach ja: Allradantrieb hat er auch, der Nissan. Der ist über
einen Drehschalter an der Mittelkonsole auch während der Fahrt
zuschaltbar. Dazu kann auch eine Einstellung gewählt werden, bei
der das Antriebsmoment zu gleichen Teilen zwischen Vorder- und
Hinterachse verteilt wird. Von Ausflügen ins schwerere Gelände
raten wir dennoch ab: Das ist nicht gerade sein Stammrevier.
Nicht vergessen: Wir sitzen in einem Crossover. Freuen Sie sich
also darüber, dass glatte Schneefahrbahnen ihren Schrecken
verlieren. Aber vermeiden Sie es, den Qashqai ins Gemüse zu
hetzen.
Auch der Innenraum konnte nahezu vorbehaltlos gefallen: Dort
herrscht Nissan-typische Aufgeräumtheit. Ohne Spezialeffekte.
Aber die saubere Verarbeitung, eine tadellose Ergonomie und
gute
Platzverhältnisse erfreuen dennoch. Letztere auch in der zweiten
Reihe, trotz der nach hinten deutlichen abfallenden Dachlinie.
Für das Urlaubsgepäck einer vierköpfigen Familie reicht der
Platz auch allemal.
Etwas gewöhnungsbedürftig: Die gekrümmte Frontscheibe, die den
Ausblick nach vorne interessanterweise deutlich verzerrt. Und
zwei Schmankerl der von uns gefahrenen "tekna"-Topversion gab
es, die uns nicht so gut gefielen: Beim Casting für die Sprecher
des Navigationssystemes hätte man sich regional nicht auf
Norddeutschland beschränken sollen - das kommt bei manchen
alpenländischen Kunden wohl nicht so gut.
Und durch das optisch
wunderbare, aber nicht zu öffnende Panorama-Glasdach knallte die
Sonne derart heftig auf die Geheimratsecken des Testers, dass
diese fast zu dampfen begannen - zum Glück gibt's eine
elektrisch ausfahrbaren, blick- und sonnendichten Dachhimmel.
Kleinigkeiten, die den überaus positiven Gesamteindruck des
Qashqai in keiner Weise schmälern. Mit der für den Herbst
angekündigten siebensitzigen Variante ("Qashqai +2") könnte
Nissan seine Marktführerschaft noch weiter ausbauen. Absolut
verdient, trauen wir uns zu sagen.
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Mehr Infos zum Qashqai bei uns:
Ab Herbst: Nissan Qashqai als Siebensitzer
4x4-Zulassungen 2008 in
Österreich
Unser Test-Qashqai als Wallpaper |