Am 24.12. brachen wir zu Dritt in den Süden
auf. Auf dem Weg nach Gabes liegt, schon von Weitem sichtbar,
das Amphitheater von El Djem, das viertgrößte jemals gebaute im
gesamten Römischen Reich.
Unser Tagesziel erreichten wir leider nicht vor Einbruch der
Dunkelheit und so suchten wir den Campingplatz von Gabes, der
sich im Stadtteil Souk Jara laut Reiseführer befinden sollte.
Findet man nie! Mehrere befragte Personen verneinten dessen
mögliche Existenz. Ist wirklich schwer zu finden, er verbirgt
sich hinter Mauern einer Schulsportfläche ohne ein einziges
Hinweisschild. Die Einfahrt liegt bei N 33°53´375 und E
10°05´534.
Seit dieser Übernachtung sind wir auch im Besitz von
Schaffellen. Babsi senkte in 2 Stunden Handeln den Preis von 30
TDN für 1 Fell auf 30 TDN. Bloß für alle vier. Vor dem Verlassen
beglückwünschte mich der Händler noch mehrmals zu dieser Frau
(lieber Händler auf dem Moped: Ich weiß)!
Auf der Wunschliste als nächstes stand Ksar Ouled Soltane,
südlich von Tatouine, die bedeutendste der erhaltenen
Speicherburgen. Vier Familien errichteten diese um Ihre
Getreidevorräte bewacht lagern zu können.
Wieder nach Norden unterwegs stoppten wir eine Autostunde weiter
bei einem weiteren Ksar, dem Haddada. Dieses wurde als einer der
Drehorte von Lucas´ Sternen Doppel-Trilogie verwendet.
Weiter Richtung Norden gäbe eine Piste von Bir Zoui nach Matmata,
dem nächsten Etappenziel. Da aber beim 5. Versuch, die Richtige
trotz eines Wegweisers zu finden, die Sonne Ihre Unterstützung
einstellte, brachen wir ab und benutzten das „höherwertige“
Straßennetz.Zwei Nächte im Sidi Driss Troglodyten-Hotel, einem
weiteren Set von Star Wars. Konzession an die beiden reisenden
„Kinder“, David (16) und mich (älter). Mit Tages - Ausflug nach
Haddej, einer weitläufigen, wunderschönen Bergoase 8km entfernt.
Auf nach Douz, der Sand ruft! Zwei Nächte im Dünchenfeld südlich
der Stadt campieren. Tagsüber die Tour A2 aus o.a. Buch durch
die Oasengärten entlang am Chott. Flamingos inklusive.
Familienurlaub eben, Sand, Staub, Piste, Palmen, Wasser und Flaminos eben.
Bei einem Erstbesuch in Tunesien, wie es für Babsi und David einer war, sollte die Strecke
Kebili – Degache,
die schnurgerade Straße durch das Chott El Djerid, nicht fehlen
und so wandten wir uns gen Tozeur.
Wieder einmal duschen. Der in den Reiseführern erwähnte
Campingplatz in Degache ist seit beinahe drei Jahren
geschlossen. Der schöne Platz in Tozeur in der Dattelplantage
seit zwei Jahren. Also Camping Bel Reves. Na ja.
Am Silvestermorgen brechen wir auf, um die Strecke des Buchs El Hamma – Nefta, zwei Oasen, mit einer Strecke entlang des
Chott
El Gharsa, laut roadbook rückwärts zu fahren. Wir beginnen – was
sonst – mit Oung J´mel, die in die Dünen gebaute Stadt des
kleinen Anakin Skywalker. N 33°59´654 und E 7°50´594.
Auf halber Strecke beschließen wir einstimmig, dass diese
„Mondlandschaft“ am Chott die würdige Umgebung für unser
Silvesterfest bieten würde. Es wird eine Feier bis knapp 22 Uhr.
Wenn man längere Zeit ohne elektronischer Ablenkung unterwegs
ist, wird der natürliche Hell – Dunkel – Rhythmus immer mehr zum
bestimmenden Regisseur. Den Jahreswechsel verschliefen wir.
Dafür den Sonnenaufgang unverkatert und ausgeschlafen über dem
Salzsee erlebt. Hat was.
Da nun die Rückreise meiner Beiden näher rückte, jemand in der
Familie muss ja schließlich arbeiten, besichtigten wir Tamerza,
die Bergoase, wanderten an der Schlucht von Mides entlang und
als dann drei Tage vor dem Abflug David fast 39° Fieber bekam,
verbrachten wir die restliche Zeit in einem beheizten Hotel in
Kairouan.
Mittags am 6.1. flogen die Beiden dann von Monastir
zurück nach Hause und meine geländegängige 2-Zimmerwohnung und
ich steuerten Ksar Ghilane an.
Teil 3: Offroad |