Schon im März vergangenen Jahres wurde er angekündigt, im
September war er erstmals in Österreich - auf der Allradmesse -
zu sehen, jetzt ist er endlich erhältlich: Der neue Ford Ranger.
Wir konnten bereits erste Testkilometer mit dem Neuen
zurücklegen ...
Und - das sei schon vorweg genommen - dabei eine durchaus
positive Blitzbilanz ziehen: Der Ranger ist ein Arbeitstier im
besten Sinne geblieben, steckt auch halbwegs harte Offroad-Abenteuer locker weg und hat dabei an
Onroad-Charakter
deutlich zugelegt: Manierliche Straßeneigenschaften gehören
heutzutage sogar bei Pickups einfach zum guten Ton. Das ist
nicht ganz selbstverständlich, wenn man sich ein paar Eckdaten
genauer anschaut: Schließlich ist der Wagen für eine Nutzlast
von - in Worten - eintausendeinhundertfünfundsechzig Kilogramm
ausgelegt.
Da meint man, dass die an der Hinterachse montierten Blattfedern primär erdigen Charme versprühen müssen - tun sie
aber nicht: Überraschend brav und sanft versehen sie ihren
Dienst, wenngleich natürlich das LKW-Feeling nicht zur Gänze
verschwunden ist: Während die drehstabgefederte Vorderachse
sanft die Gemeinheiten des Untergrunds ausgleicht, neigt das
Heck schon ein wenig zum Bocken. Ganz Pickup-typisch halt, aber
dennoch, wir wiederholen uns, überraschend manierlich.
Topmodern und wie für den Ranger gemacht ist der 2,5 Liter große
"Duratorq"-Motor mit 143 PS: Der Common-Rail-Diesel
holt sich
seine Power aus dem Drehzahlkeller und ist - wenn er einmal warm
gefahren ist - ein robuster Geselle, der kaum zu erschüttern
ist. Im Gelände ist Drehmoment eine der notwendigen Zutaten für's Vorankommen - auf der Straße für zügiges Fahren in einem
spritzigen Wagen, auch wenn er als LKW typisiert ist. Mit 330 Nm
hat der Ranger auf beiden Terrains recht leichtes Spiel.
Ein wenig enttäuschend ist, dass sich unter dem deutlich
modernisierten Blechkleid eine Allradtechnik verbirgt, die nicht
mehr ganz zeitgemäß wirkt. "Klassisch" mögen Puristen sagen, ein
wenig mühsam allerdings, wenn man den Ranger wirklich im
Mischbetrieb Straße/ Gelände fährt. Denn der Zuschaltallrad -
und das hat der Pickup von seinem Vorgänger übernommen - ist
nicht so einfach "während der Fahrt zuschaltbar", wie es im
Prospekt so schön heißt. Voraussetzung dafür ist nämlich, dass
die Freilaufnaben an der Vorderachse gesperrt sind. Und das
lässt sich nur bewerkstelligen, wenn man im Stehen den Allrad
zuschaltet. Sind die Naben dann einmal gesperrt, kann man
tatsächlich im Fahren zwischen "2WD" und "4WD" wählen. Werden
während der Fahrt mittels Knopfdruck die Naben entriegelt, heißt
es aber erneut anzuhalten, bevor man sich wieder auf 4
angetriebene Räder verlassen kann. Im "Normalbetrieb", das
steckt schon im oben Gesagten, werden übrigens nur die
Hinterräder angetrieben. Eine vernünftig kurze Untersetzung
ist ebenfalls mit an Bord
Zwei Kabinenvarianten werden angeboten: Die verlängerte
2+2-sitzige Superkabine ("Super Cab") hat auf beiden Seiten
gegenläufig öffnende vordere und hintere Türen, eine B-Säule
gibt es nicht. Die Doppelkabine ("Double Cab") mit vier Türen
bietet ausreichend Platz für bis zu fünf Erwachsene.
Dazu gibt es 3 Ausstattungsvarianten: Beim Basismodell "XL" kommt
auch optisch noch das Arbeitstier durch, die luxuriöseren "XLT"
und besonders der "XLT+" bieten diverse Komfortfeatures und auch
optische Feinheiten. Die Preise beginnen bei € 25.680,-- für den
Super Cab, das Topmodell, der Doppelkabiner in XLT+-Ausstattung,
kostet € 33.420,-- (inkl. MwSt.).
Der heimische Pickup-Markt wächst: In den ersten 11 Monaten 2006
wurden insgesamt 2.558 "Pritschenlaster" verkauft, um fast 1.000
mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ford erwartet auch
für 2007 einen Zuwachs: 3.500 bis 4.000 Stück sollten es werden
- geht es nach Ford, werden 400 davon einen "Ranger"-Schriftzug
tragen. Davon werden wohl 90 % Doppelkabiner sein, ca. ein
Drittel wird von Privatpersonen erworben werden.
Zuladung: 1.1.65 kg
(Superkabine), 1.120 kg ( (Doppelkabine), Ladefläche 1.753 mm
(Superkabine), 1.530 mm (Doppelkabine)
Motor
2,5-Liter Duratorq-TDCi mit Common Rail Einspritzung, kein DPF,
143 PS2.499 cm3,
max. Drehmoment 330 Nm bei 1.800 U/min
Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe, keine Automatik
Geländeleistungen Zuschaltbarer Allradantrieb mit Geländeuntersetzung, Böschungswinkel
vorne: 32°, hinten 21°,
Rampenwinkel: 28°
Bodenfreiheit: 205 mm, Wattiefe: 450 mm, Differenzialbremse an
der Hinterachse
Anhängelasten: 750 kg ungebremst / 3.000 kg gebremst
Basisausstattung ("XL"): Fahrer- und Beifaherer-Airbags, Allradantrieb, Audiosystem
mit CD-Player, MP3-fähig, elektr. Außenspiegel, elektr.
Fensterheber, Servo, höhenverstellbares Lenkrad,
Wäremschutzverglasung, Zentralverriegelung
XLT: Zusätzlich u.a. Audiosystem mit 6-fach CD-Wechsler,
Chrom-Sportbügel auf der Ladefläche, Chrom-Seitenschweller,
Chrom-Unterfahrschutz, Klimaanlage, Laderaumschutzwanne,
Ledelenkrad, Leichtmetallräder mit 245/70R16-Rädern, Metallic,
Nebenscheinwerfer, Seitenairbags, Instrumenteneinfassung in
Silber
XLT+":
Zusätzlich zu XLT u.a.: Weitere Chrom-Accessoires,
Lederausstattung, 6-Speichen-Aluräder, Offroad-Infoanzeige,
Einparkhilfe hinten, beheizbare Vordersitze