Der neue Ford Ranger: Schon gefahren
Schon im März vergangenen Jahres wurde er angekündigt, im September war er erstmals in Österreich - auf der Allradmesse - zu sehen, jetzt ist er endlich erhältlich: Der neue Ford Ranger. Wir konnten bereits erste Testkilometer mit dem Neuen zurücklegen ...
10.01.2007
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Und - das sei schon vorweg genommen - dabei eine durchaus positive Blitzbilanz ziehen: Der Ranger ist ein Arbeitstier im besten Sinne geblieben, steckt auch halbwegs harte Offroad-Abenteuer locker weg und hat dabei an Onroad-Charakter deutlich zugelegt: Manierliche Straßeneigenschaften gehören heutzutage sogar bei Pickups einfach zum guten Ton. Das ist nicht ganz selbstverständlich, wenn man sich ein paar Eckdaten genauer anschaut: Schließlich ist der Wagen für eine Nutzlast von - in Worten - eintausendeinhundertfünfundsechzig Kilogramm ausgelegt.

Da meint man, dass die an der Hinterachse montierten Blattfedern primär erdigen Charme versprühen müssen - tun sie aber nicht: Überraschend brav und sanft versehen sie ihren Dienst, wenngleich natürlich das LKW-Feeling nicht zur Gänze verschwunden ist: Während die drehstabgefederte Vorderachse sanft die Gemeinheiten des Untergrunds ausgleicht, neigt das Heck schon ein wenig zum Bocken. Ganz Pickup-typisch halt, aber dennoch, wir wiederholen uns, überraschend manierlich.

Topmodern und wie für den Ranger gemacht ist der 2,5 Liter große "Duratorq"-Motor mit 143 PS: Der Common-Rail-Diesel holt sich seine Power aus dem Drehzahlkeller und ist - wenn er einmal warm gefahren ist - ein robuster Geselle, der kaum zu erschüttern ist. Im Gelände ist Drehmoment eine der notwendigen Zutaten für's Vorankommen - auf der Straße für zügiges Fahren in einem spritzigen Wagen, auch wenn er als LKW typisiert ist. Mit 330 Nm hat der Ranger auf beiden Terrains recht leichtes Spiel.

Ein wenig enttäuschend ist, dass sich unter dem deutlich modernisierten Blechkleid eine Allradtechnik verbirgt, die nicht mehr ganz zeitgemäß wirkt. "Klassisch" mögen Puristen sagen, ein wenig mühsam allerdings, wenn man den Ranger wirklich im Mischbetrieb Straße/ Gelände fährt. Denn der Zuschaltallrad - und das hat der Pickup von seinem Vorgänger übernommen - ist nicht so einfach "während der Fahrt zuschaltbar", wie es im Prospekt so schön heißt. Voraussetzung dafür ist nämlich, dass die Freilaufnaben an der Vorderachse gesperrt sind. Und das lässt sich nur bewerkstelligen, wenn man im Stehen den Allrad zuschaltet. Sind die Naben dann einmal gesperrt, kann man tatsächlich im Fahren zwischen "2WD" und "4WD" wählen. Werden während der Fahrt mittels Knopfdruck die Naben entriegelt, heißt es aber erneut anzuhalten, bevor man sich wieder auf 4 angetriebene Räder verlassen kann. Im "Normalbetrieb", das steckt schon im oben Gesagten, werden übrigens nur die Hinterräder angetrieben. Eine vernünftig kurze Untersetzung ist ebenfalls mit an Bord

Zwei Kabinenvarianten werden angeboten: Die verlängerte 2+2-sitzige Superkabine ("Super Cab") hat auf beiden Seiten gegenläufig öffnende vordere und hintere Türen, eine B-Säule gibt es nicht. Die Doppelkabine ("Double Cab") mit vier Türen bietet ausreichend Platz für bis zu fünf Erwachsene.

Dazu gibt es 3 Ausstattungsvarianten: Beim Basismodell "XL" kommt auch optisch noch das Arbeitstier durch, die luxuriöseren "XLT" und besonders der "XLT+" bieten diverse Komfortfeatures und auch optische Feinheiten. Die Preise beginnen bei € 25.680,-- für den Super Cab, das Topmodell, der Doppelkabiner in XLT+-Ausstattung, kostet € 33.420,-- (inkl. MwSt.).

Der heimische Pickup-Markt wächst: In den ersten 11 Monaten 2006 wurden insgesamt 2.558 "Pritschenlaster" verkauft, um fast 1.000 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ford erwartet auch für 2007 einen Zuwachs: 3.500 bis 4.000 Stück sollten es werden - geht es nach Ford, werden 400 davon einen "Ranger"-Schriftzug tragen. Davon werden wohl 90 % Doppelkabiner sein, ca. ein Drittel wird von Privatpersonen erworben werden.

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Fotos: Ford Austria / mmotors
 

Ford Ranger:
Daten und Fakten


Karosserie
Länge: 5.075 mm
Radstand: 3.000 mm

Zuladung: 1.1.65 kg (Superkabine), 1.120 kg ( (Doppelkabine), Ladefläche 1.753 mm (Superkabine), 1.530 mm (Doppelkabine)

Motor
2,5-Liter Duratorq-TDCi mit Common Rail Einspritzung, kein DPF, 143 PS 2.499 cm3,  
max. Drehmoment 330 Nm bei 1.800 U/min

Getriebe
5-Gang-Schaltgetriebe, keine Automatik

Geländeleistungen
Zuschaltbarer Allradantrieb mit Geländeuntersetzung, Böschungswinkel
vorne: 32°, hinten 21°, Rampenwinkel: 28° Bodenfreiheit: 205 mm, Wattiefe: 450 mm, Differenzialbremse an der Hinterachse

Anhängelasten:
750 kg ungebremst / 3.000 kg gebremst

Basisausstattung ("XL"):
Fahrer- und Beifaherer-Airbags, Allradantrieb, Audiosystem mit CD-Player, MP3-fähig, elektr. Außenspiegel, elektr. Fensterheber, Servo, höhenverstellbares Lenkrad, Wäremschutzverglasung, Zentralverriegelung

XLT:
Zusätzlich u.a. Audiosystem mit 6-fach CD-Wechsler, Chrom-Sportbügel auf der Ladefläche, Chrom-Seitenschweller, Chrom-Unterfahrschutz, Klimaanlage, Laderaumschutzwanne, Ledelenkrad, Leichtmetallräder mit 245/70R16-Rädern, Metallic, Nebenscheinwerfer, Seitenairbags, Instrumenteneinfassung in Silber

XLT+":
Zusätzlich zu XLT u.a.: Weitere Chrom-Accessoires, Lederausstattung, 6-Speichen-Aluräder, Offroad-Infoanzeige, Einparkhilfe hinten, beheizbare Vordersitze
 

gelaendewagen.at Test Nr. 35





 
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