Als wir uns vor 29 Jahren in Sachen
Schneerallye zusammen taten, das waren Josef und Bernhard
Trattnig und Norbert Schandl, gab es denselben echten Winter den
wir heuer erleben durften. Seit Weihnachten waren die
Gruppenleiter, die dann bei der Veranstaltung je 15 Geländewagen
anführten, fast ununterbrochen unterwegs um die vorhandenen
Wald- und Feldwege „zu pflügen“. Die Schneemengen, die dauernd
fielen brachten zu mindestens eine Schneedecke von 80 cm und
somit die Gelände- wagen wirklich an die Grenze dessen was ein
Auto kann. Heuer bewegten wir uns zu einem großen Teil im
Gemeindegebiet von Pörtschach in den Wäldern der Familie
Flaschberger, Joainig, Brock um nur einige zu nennen. Wer nicht
vier Ketten am Fahrzeug hatte kam selbst auf den vorgepflügten
Wegen kaum zurecht. Zumal ein beträchtlicher Teil der Teilnehmer
über Fahrzeuge verfügte, die noch dazu eine Motorwinde hatten,
war ein Weiterkommen oft nur mit Windeneinsatz möglich. Durch
die hohe und zusammen gefrorene Schneedecke die so hart war,
dass man darauf gehen konnte, mussten sich die mit Schneeketten
versehenen Jeepreifen wie eine Trennscheibe durchschneiden.
Dadurch kam es, dass manche Gruppen sowie meine Gruppe B für die
Strecke Pörtschach-Kreggab-Goritschitzen zwei Stunden brauchten
(5 km).
Wieder hatten wir 1000 Einladungen versendet und erwarteten
eigentlich schon fast ängstlich auf eine ungeheure Zahl von
Teilnehmern. Hatten wir im vorigen absolut schneelosen Winter
133 teilnehmende Fahrzeuge, so kamen heuer 121 teilnehmende
Fahrzeuge dazu gut 20 „Schwarzfahrer“, die sich nicht anmeldeten
und unsere 9 Gruppen mit 25 Veranstalterfahrzeugen.
Der ohnehin große Parkplatz beim GH Joainig wo wir uns seit
fast 30 Jahren treffen, war hoffnungslos überfüllt, wobei es
beim Start galt, das Wirrwarr der Jeeps, Haflingern, Suzukis,
Puch G, Japsen und Koreanern zu entwirren. Denn schließlich
versuchen wir die Gruppen typenbezogen zusammen zustellen. Wir
starteten recht pünktlich am Samstag und wurden von Herrn LR
Dörfler (BZÖ), Bürgermeister Mag. Arnold, GR Ing. Napetschnig,
GR Dr. Prasch, GR und Präsident Robert Schandl begrüßt. Die
Teilnehmer konnten es schon nicht mehr erwarten endlich in den
Tiefschnee zu gelangen und bereits wenige Meter weiter am
Kleinen Gaisrücken, selbst auf der Straße bei Prosintschach,
steckten die Teilnehmer. Als meine Gruppe nach 2 Stunden in
Goritzschitzen ankam, blieb der Golfkrieg Hummer von Adriano
Iussig aus Udine bis zur halben Felge in einer Mischung von Torf
und Schnee strecken. Ihm folgte der VW-LT Allrad von Walter
Söser - alle hoffnungslos eingegraben. Ich wollte schon den
Megatraktor von Sepp Wellik anfordern, als der Landrover von
Italo Zompicciati sich mit einem Kunststoffgurt an eine Eiche
hängte und mit der Motorwinde den Hummer milimeterweise
befreite, der wiederum befreite den LT und dann war es schon
Mittag, wo die dampfende Feldküche mitten in Pörtschach recht
unbemerkt von den Pörtschachern kochte.
Die Gattinnen der Veranstalter kochten dort für weit über 300
Personen das berühmte Schneerallyegulasch und den Glühwein aus
Merlot von Friaul. Auf Grund der Außentemperatur von –15 Grad
trotz Sonnenscheins – genossen unsere Teilnehmer sichtlich die
Openair-Party. Nach dieser willkommenen Labung fuhren die
Gruppen vom Gaisrücken bis zum Sudetenhof unseres Freundes
Hauptmann Endisch. Dramatische Szenen spielten sich in den
Spezialetappen ab. Die Profisuzuki-Gruppe von Franz Unterkircher
musste eine Sonderetappe absagen, da die Teilnehmer auf Grund
der Schneehöhe vom Start nicht weg kamen. Meine Gruppe blieb
öfters auf richtigen Feldwegen stecken wo wir als Veranstalter
uns hätten nicht träumen lassen, dass diese Strecke unpassierbar
war. Ich selbst habe meinen Wrangler gleich beim GH Joainig
stehen gelassen, der auf Grund seiner mangelnden Bodenfreiheit
wie manche andere Fahrzeuge, gleich hinter dem GH Jaoinig
gestanden wäre. Als echter König erwies sich unser Mitglied Ing.
König aus Pörtschach, dessen Pinzgauer zum Clubkommandowagen
herangezogen wurde und für den es – ich glaube als einziges
Fahrzeug – kein Hindernis gab.
Der sog. kleine 4-Rad Pinzgauer mit vier Ketten blieb in den
drei Tagen nie stecken. Selbst der Hummer und Puch G mit vier
Ketten mussten mehrmals geborgen werden, von den Mist-Wranglern
ganz schweigen. Wer keine Motorwinde hatte, dem blieb nur die
Schaufel, Seil, Umlenkrolle, anschieben, und heben, wie es die
Gruppe von Ing. Peter Flaschberger und den Pörtschacher
Strandbad-Baywatchman Martin Flaschberger taten, indem sie die
Puch Haflinger ihrer Gruppe stets von Mittelhocker hoben.
Michael und Bernhard Trattnig kämpften im Gebiet der Kuscheralm
und Koschualm ebenfalls gegen Wände von Schnee, genauso wie
unsere jungen Mitarbeiter Alfi und Reini Sullbauer, Seppi Wellik.
Eine ganz andere Gruppe unter Wolfi Ploner befuhr am Samstag die
endlos große Patscheidergrube in Pischeldorf. Als kräftige
Zugmaschine benötigten wir auch die Puch G mit Lappländerreifen
von Fredi Dobernig und Bertram Pansy.
In Gaisrückengebiet fuhren die Gruppen Stefan Kaggl, Gerald
Wuzella, Thomas Pirker-Frühauf und auch hier dauerten normale
Walddurchfahren oft Stunden. Die Gruppe um Gerald Wuzella hätte
eine Riesengrube in Finkenstein zur Verfügung gehabt, die
allerdings so verschneit war, dass sie unpassierbar wurde. Die
Gruppe Gernot Glas, Robert Trapic, Peter Patscheider hatten
Etappen auf der eigenen Ranch in Karnberg und Pischeldorf.
Das Geheimnis im reibungslosen Ablauf unserer Veranstaltung
liegt darin, dass 9 Gruppen getrennt von einander in
verschiedenen Gegenden operieren, dadurch gab es keine Staus und
kein Warten. Bedauert wurde auch, dass wir Schneerallye-gründer
Norbert Schandl nicht sahen. Er war angespeist auf seinen Jeep
MB mit dem er bis zum Veranstaltungstag Strecken suchte und
pflügte, wobei genau einen Tag vor der Schneerallye der Motor
verrieb. Vor der Veranstaltung baute er noch alle möglichen
Neuteile ein. Der Jeep sprang an und alle freuten sich, um dann
sofort für immer abzusterben..... Risse im Motorblock. In seinem
Lokal „Dorfwirt“ konnten wir ihn abends wieder aufmuntern.
Die harte Schneedecke brachte eine Materialschlacht,
abgerissenes Faustgelenk beim Puch von Michael Trattnig, sowie
kaputte Sperren, Motorschaden bei Sigi Pagitz, Getriebeschaden
bei Franz Unterkircher und Gernot Glas und so ging es weiter.
Bei einer heiteren Siegerehrung mit vielen Pokalen und
Ehrenpreisen und in bester Stimmung luden wir zur 30.
Schneerallye in Pörtschach 2007. |