"Land_e":
Zukunftsweisendes System von Land Rover
Land Rover präsentierte auf dem Automobilsalon in Genf ein zukunftsweisendes und umsetzbares Technologie-Konzept für weniger Verbrauch und weniger Abgase ...
10.03.2006
Das Paket an innovativen Technologien – zusammengefasst unter der Bezeichnung "e-Terrain System" – soll den Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß senken, und zugleich die Bandbreite an Fähigkeiten der Land Rover-Allradmodelle noch weiter vergrößern helfen.

Die in Land_e gebündelten Technologien sollen eine Verbrauchssenkung um bis zu 30 Prozent gegenüber einem aktuellen Modell von ähnlicher Größe und Leistung bewirken, die meisten davon werden in den kommenden Jahren in die Serie übernommen.

Die Bedeutung von Land_e liegt vor allem darin, dass es verfügbare und relevante Technologien – und einige von Land Rover neu entwickelte Systeme – auf die innovativste und effektivste Weise miteinander verbindet. Aus der Kombination von mechanischen und elektrischen Weiterentwicklungen resultieren somit Verbesserungen in den unterschiedlichsten Bereichen, von der Getriebefunktion bis zur Kühlleistung, vom Energiemanagement bis zum Wirkungsgrad der Servolenkung – ohne jedoch die
für Land Rover-Modelle typische Bandbreite an Fähigkeiten auf und abseits der Straße zu schmälern.

"Die e-Terrain Technologien sind praktische, machbare und praxisnahe Lösungen," betont Land Rover Geschäftsführer Matthew Taylor. "In jedem Fall bedeuten sie eine Bewahrung – und in den meisten Fällen sogar eine Vergrößerung – unserer Bandbreite an Fähigkeiten. Eine Verwässerung der Kernwerte von Land Rover steht für uns nicht zur Diskussion. Zugleich sind wir aber dem Ziel verpflichtet, den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Werte zu senken."

In den letzten neun Jahren hat Land Rover seine Flottenemissionen um 13 Prozent und damit deutlich stärker als der Branchendurchschnitt (9,7 Prozent) gesenkt. Hinzu kommt, dass derzeit über 90 Prozent aller in Europa verkauften Land Rover-Fahrzeuge von einem Dieselmotor angetrieben werden, und somit die Vielseitigkeit eines Allradfahrzeuges mit der Wirtschaftlichkeit eines Familienautos verbinden.

Damit möchte sich Land Rover aber nicht zufrieden geben. Unter Bewahrung der Vielseitigkeit und Geländegängigkeit seiner Fahrzeuge strebt Land Rover mit Hilfe der Land_e Technologien einen CO2-Ausstoß unter 150g/km und einen kombinierten Verbrauch von ca. 5,65 l/100km an – für ein Modell von der Größe des aktuellen Freelander.

Land_e umfasst folgende Technologien:

Integrierter elektrischer Hinterachsantrieb
Der Elektroantrieb für niedrige Geschwindigkeiten senkt den Abgasausstoß im Stadtverkehr und verbessert gleichzeitig die Geländegängigkeit.

Der von Land Rover entwickelte Elektroantrieb unterscheidet sich grundlegend von der Hybrid-Technologie von Wettbewerbern. Deren Elektroantrieb wirkt lediglich auf die Hinterachse und schränkt die Geländegängigkeit teils erheblich ein. Demgegenüber verbessert der "Integrated Electric Rear Axle Drive" die Geländeeigenschaften, indem er den mechanischen Antrieb nicht ersetzt, sondern unterstützt.

Im Gelände stellt der Integrated Electric Rear Axle Drive bei Bedarf zusätzliches Drehmoment zur Verfügung. Und da der Elektroantrieb bereits beim Anfahren aus dem Stand das maximale Drehmoment bereitstellt, entfaltet er seine volle Wirkung praktisch ab 0 km/h. Daraus ergibt sich eine bessere Fahrzeugkontrolle bei langsamer Fahrt, verbunden mit einem besseren Abzug in kritischen Situation – wie auf rutschigem Untergrund oder beim Ziehen eines Anhängers.

"ISG Integrated Starter-Generator" ermöglicht abgasarmes Fahren
Eines der einfachsten und zugleich effektivsten CO2-senkenden Systeme von Land_e ist der ISG Integrated Starter-Generator. Der anstelle des herkömmlichen Generators verbaute ISG wird vom Nebenaggregatantriebsriemen angetrieben. Es handelt sich dabei um ein vom Motormanagement gesteuertes ‘Mikrohybridsystem’, das den Motor bei jedem Fahrzeugstillstand, z.B. an Ampeln, automatisch ausschaltet und bei Bedarf schnell und ruckfrei wieder startet. Das Vermeiden des unnötigen Leerlaufens des Motors im Stand spart Kraftstoff und verringert den Abgasausstoß.

"Seamless Re-connect" steigert das Fahrerlebnis und senkt den Verbrauch
Seamless re-connect ist ein System, das durch Verringern mechanischer Reibungsverluste den Verbrauch erheblich senkt. Sobald die Bedingungen es etwa auf trockenem Untergrund erlauben, wird die Hinterachse automatisch vom Antrieb abgekoppelt. Anders als bei Hybridsystemen und zuschaltbaren Allradsystemen ist allerdings hier der Allradantrieb bei Bedarf jederzeit im vollen Umfang verfügbar. Durch den Stillstand von Kardanwelle und Hinterradantriebskomponenten werden unnötige Rotationsreibungsverluste vermieden.

Sobald der Antrieb der Hinterräder wieder benötigt wird – etwa wenn das System eine Rutschgefahr erkennt – leitet das System automatisch und praktisch verzögerungsfrei Antrieb zu den Hinterrädern.

Terrain Response e-Mode: Für kraftstoffsparendes Fahren in der Stadt
Der erstmals vorgestellte e-Mode ist hauptsächlich für den normalen Straßenverkehr gedacht und richtet sämtliche e-terrain Systeme auf maximale Kraftstoffersparnis aus. Weiche Gasannahme und frühzeitiges Schalten kennzeichnen diesen Modus, in dem selbstverständlich der unmittelbare Zugriff auf die Allradtauglichkeit des Land Rovers jederzeit gewährleistet ist.

Die anderen fünf Modi sind von einigen Land Rover-Modellen bereits bekannt – normale Fahrt; Sand; Schlamm und Bodenwellen; Gras, Schotter und Schnee; und Felsen. Land_e nutzt in allen Modi eine Kombination von Verbrennungsmotor und Integrated Electric Rear Axle Drive. In allen Offroad-Modi wird der Verbrennungsmotor auch im Stand nicht ausgeschaltet.

ITP Intelligent Thermal Programme
Das ITP Intelligent Thermal Programme steuert Motorparameter wie das Abgaswärme-Management und die Kühlsystemfunktion. Mit Hilfe von Wärmetauschern nutzt das EHRS (Exhaust Heat Recovery System) die normalerweise verlorene Abwärme des Abgassystems, um bei einem Kaltstart Motor und Getriebe schneller auf Betriebstemperatur zu erwärmen.

Ebenfalls beträchtliche Vorteile verspricht der Einsatz der elektrischen Servolenkung EPAS (Electric Power Assisted Steering). EPAS verzichtet auf die herkömmliche hydraulische Unterstützung zugunsten des direkten Antriebs der Lenkzahnstange über einen elektrischen Servomotor. Der damit gegebene Wegfall der Pumpleistungsverluste, einschließlich der beträchtlichen Verluste beim hochtourigen Betrieb der Pumpe trotz fehlendem Servobedarf, schlägt sich ebenfalls vorteilhaft in der CO2-Bilanz nieder. Die Zusatzstromversorgung durch den ISG ermöglicht überdies eine noch größere Servounterstützung in Extremsituation – etwa im Gelände.

Sämtliche elektrischen Systemfunktionen werden vom IMES ("Intelligent Management of Electrical Systems") gesteuert – wieder mit einer ganzen Reihe von Vorteilen. Das IMES beinhaltet einen Regelkreis, der die Batterieladung, den Strombedarf der verschiedenen elektrischen Fahrzeugsysteme, sowie Drehzahl und Last des Generators laufend überwacht. Anhand der erfassten Daten sorgt das IMES dafür, dass das komplette Bordsystem möglichst effizient arbeitet.
 
 
 
Fotos: Land Rover





 
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