Santana: Die Geschichte des spanischen 4x4-Spezialisten
Seit 1955 baut Santana nun bereits Geländewagen. Berühmt wurde das spanische Unternehmen durch diverse Land-Rover-Lizenzfertigungen.
01.08.2004
1955 wurde die "Metalurgica de Santa Ana" gegründet und schon im Jahr darauf der Vertrag mit Rover über die Lizenzfertigung des Land Rovers in Spanien abgeschlossen. Der "Santana", wie die Fahrzeugbezeichnung gewählt wurde, war der einzige Lizenzbau des Land Rover, der ohne Zulieferteile des Stammwerkes gefertigt wurde.

1958 rollten die ersten Series-II-Modelle in Linares aus den Werkshallen, parallel zum Modellwechsel in Solihull: 88"- und 109"-Hardtops mit den 2-Liter Benzin- und Dieselmotoren. 1962 begann der Export. Schwerpunkt waren nordafrikanische und lateinamerikanische Staaten. Die Einführung des 2,25-Liter Dieselmotors war der letzte direkte Entwicklungstransfer von England nach Spanien. 1968/69 wurde das sichtbar: Der 88" Lightweight und der 109" One-ton kamen zwar zeitgleich mit den britischen Modellen, Unterschiede waren aber sichtbar: Der Land Rover 1300 war ein Forward Control mit anderen Karosserieteilen.

1972 wanderten die Scheinwerfer aufgrund eines Beschlusses des spanischen Verkehrsministeriums in den vorderen Kotflügeln nach außen. 1976 wird der 3,5 Liter 6-Zylinder Motor vorgestellt. Der Ersteinsatz des Benziners erfolgte in der einzigen zivilen Variante des 101"-Forward Control. Im Jahr darauf folgten die Standardmodelle mit Benzin- und Dieselausführung, die Leistungsdaten waren für die mittleren Siebziger beeindruckend: 104 PS/245 Nm für den Benziner und 95 PS/211 Nm für den Diesel. Des weiteren erfolgt eine Innovation, die erst Jahre später bei Land Rover eingeführt wurde: Der Kühlergrill rückte wegen der 6-Zylinder Motoren nach vorne und die einteilige Windschutzscheibe hielt Einzug.

1981 wurde der Santana 2000 als massiv überarbeiteter 101"-Forward Control vorgestellt, der eine Nutzlast von 2 Tonnen aufwies.

1982 folgte der "Cazorla" - optisch fast ein Defender, mit 6-Zylinder, Overdrive, Servolenkung und drei Wischern auf der vergrößerten einteiligen Frontscheibe. Durch den Entfall der Lüftungsklappen unter der Frontscheibe konnte das Armaturenbrett komplett neu gestaltet werden.

1983 wurde die Zusammenarbeit mit Land Rover beendet und mit der Serie 2500 wurden wesentliche Änderungen an den existierenden Modellen durchgeführt. Mit dem "Super T" wurde unter anderem die erste turbogeladene Variante des 2,25L-Dieselmotors, mit einer Leistung von 75 PS und einem Drehmoment von 180 Nm, eingeführt - drei Jahre vor dem britischen Turbodiesel. Und der Wechsel zu den wesentlich weicher ansprechenden Parabelfedern legte die Basis für eine zeitgemäße Weiterentwicklung des robusten Blattfederfahrwerks.

1986 begann dann die Produktion von Suzuki-Modellen. 1991 stieg Suzuki bei Santana als Mehrheitseigner ein, die Firma heißt nun Santana Motors.

1994 endete die Produktion des Santana 2500, wie die letzten 6-Zylinder-Modelle hießen.

1995 ging die Aktienmehrheit nach Europa zurück. Die Regionalregierung von Andalusien ermöglichte der Firma eine Existenz die über die "verlängerte Werkbank" hinausging. 1998 wurde im Vorstand "günes Licht" für ein Nachfolgemodell des Santana 2500 gegeben. Dem voraus gegangen waren wiederholte Anfragen von Militär und Großkunden, die eine Weiterführung der Produktion des 2500 verlangten. Die Vorgaben waren ein wirtschaftliches Mehrzweckfahrzeug zu entwickeln, das auf den bewährten Komponenten der Vergangenheit aufbaute, aber an aktuelle Kundenwünsche angepaßt war.

1999 wurde dann das Konzept des PS10 mit einem IVECO 2.8L-Motor und erheblichen Änderungen an der Mechanik und Karosserie vorgestellt, 2002 begann die Produktion des PS10. Die letzte Neuigkeit: Ab Oktober 2004 wird eine Pick-Up Version mit langem Radstand in Produktion gehen.
 

Das erste Serie-II-Modell rollt in Linares aus der Werkshalle
 
Der Santana Lightweight
 
109"-One-Ton
 
Santana 2000
 
Der Cazorla: Fast ein Defender
 
Der Super T
 
Fotos + Teile des Textes mit freundlicher Unterstützung von
Allrad Christ





 
(c) allradnews.at & gelaendewagen.at