Clouds over Chrysler:
US-Automobilindustrie am Scheideweg
In den nächsten Tagen wird sich das Schicksal der einst so
erfolgreichen amerikanischen Autoindustrie entscheiden ...
springt die US-Regierung mit Milliarden-Krediten ein?
Die weltweite Finanzkrise hat die amerikanische
Automobilindustrie ganz besonders hart getroffen. Nachdem der
Senat am Freitag einen eingebrachten Rettungsplan über 14
Milliarden Dollar abgelehnt hat, hängt das Überleben von
Chrysler, General Motors und vielleicht auch Ford von
Noch-Präsident Bush ab: Er hat seine ursprüngliche Meinung
geändert und möchte nun doch Kredite aus dem
Banken-Rettungspaket freimachen.
Sollte auch dieser Plan scheitern, halten Finanzspezialisten
sogar Konkurse der einst so mächtigen, das
Wirtschaftsleben in den USA bestimmenden Autoriesen für möglich
bis wahrscheinlich. Gleichzeitig wird massive Kritik geübt: Die
Hersteller hätten am Markt "vorbeiproduziert" und bis zuletzt
auf große und schwere Autos mit entsprechendem Spritverbrauch
gesetzt, während sich die Nachfrage längst auf kompakte
Spritsparer fokussiert habe.
Allein in den USA hängen mehr als 4 Millionen Menschen
direkt vom Wohlergehen der Autoindustrie ab. Insolvenzen der 3
Autoriesen hätten aber weltweit massive Auswirkungen auf
Fertigungsstätten und die Zulieferer. Der Dominoeffekt würde
auch Österreich treffen: Magna zum Beispiel hat
umfangreiche Verträge mit dem Cerberus-Unternehmen
Chrysler. Stürzt General Motors, wäre es auch um das
GM-Powertrain-Werk in Wien-Aspern geschehen. Aber auch
viele kleine und mittelständische Unternehmen, die sich auf die
Zulieferung von Einzelteilen spezialisiert haben, wären durch
das Abhandenkommen der Großauftraggeber akut gefährdet.