Also eines vorweg: Ich bin eigentlich kein Ford-Freak. Die Autos sind ganz nett, aber Verarbeitung und so manche Detail, naja...
Die bei uns angebotenen Ford "Geländewagen" sind eigentlich nicht erwähnenswert. Der neue Ford Maverick (bei uns) ist zwar bauglich mit dem Mazda Tribute, in Wirklichkeit aber ein Ford Escape
Der Ford Explorer (gab's auch einmal in der 2-Türigen Ausführung als Mazda Navajo) wird bei uns sicherheitshalber gar nicht angeboten - Grund dafür ist offenbar, dass es keine Dieselversionen gibt. In Deutschland gab's den wenigstens von 1993 - 2001 offiziell von Ford. Um's einfach zu machen, gibt's den nur mit 4.0L V6 und 5.4L V8 Motoren - natürlich Benziner. Mit ab 300NM (schon beim ersten Modell), Geländereduktion und Sperrdifferential kommt man schon über die ersten Temposchwellen.
Der Ford Expedition und Lincoln Navigator ist noch wesentlich seltener zu sehen, als der Explorer. Am ehesten sieht man die noch mit polnischen oder ukrainischen Kennzeichen drauf. Für unseren Markt sind die viel zu gross und zu teuer, als dass sie sich für das offizielle Angebot von Ford qualifizieren könnten.
Natürlich gilt das noch mehr für den Excursion. Das Ding ist ein ausgewachsener Brummer und mit dem kriegt man sogar in den USA gar nicht mehr so einfach einen Parkplatz. Mit einem 10 Zylinder Triton Motörchen und Platz für eine halbe Schulklasse ist man damit auch nicht im Gelände unterwegs, sondern stellt schon einen wesentlichen Teil der Landschaft dar.
Die Pickups der F-Serie reichen auch bis in Grössenordnungen, die einem hierzulande anstandslos Respektsbezeugungen von Brummi-Fahrern einbringen. Der bei uns angebotene "Ranger" ist natürlich damit nicht gemeint.
Erfahrungsberichte kann ich nur zum Explorer und zum Expedition abgeben. Mit einem Explorer aus'm Händlerregal kann man schon recht ordentlich fuhrwerken. Ich hab' verschiedene XP's über rund 3000 km offroad durch diverse Wüsten im Südwesten der USA getreten und bin nach wie vor erstaunt, wo man überall rauf, drüber und runter kommt. Der Explorer gilt auch im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten keineswegs als hardcore-Geländewagen, sondern ist eher das Hausfrauenmobil für den Wochenendeinkauf und Kinder-von-der-Schule-abholen. Aber die Grenzen verschwimmen, da's sehr wohl auch richtige Offroader gibt, die auf den XP schwören. Mit einem ordentlichen Bodylift lassen sich dann schon recht heftige Strecken befahren.
Ich hab' keine direkten Vergleichswerte, aber zumindest kann ich darauf verweisen, dass ich auf meinen Fahrten drüben schon zwei ML's, einen Lexus und einen Grand Cherokee aus dem Graben gezogen hab'.
Mit dem Expedition hab' ich so an die 1000km offroad abgespult. Die Grösse des Autos macht enge Passagen schon ziemlich spannend und manche schlicht unmöglich. Man kann eben ein 2m breites Wägelchen nicht durch ein 1,5m breites Nadelöhr quetschen - zumindest nicht ohne dabei die Karosserie etwas zu modifizieren. Motorleistung und Drehmoment sind wie beim Explorer in jedem Fall ausreichend. Auch der Expedition bietet Geländereduktion und Sperrdifferential. Sofern's genug Platz gibt, hält den Wagen kaum ein Hindernis auf. Die serienmässige Bodenfreiheit ist - ebenfalls wie beim Explorer - nicht so berauschend, reicht aber meistens und wenn nicht gibt's ja noch Skid-Plates am Unterboden
Bei beiden kann der hintere Überhang im Gelände zum Problem werden. Ich hab' keine Ahnung wieviel Grad der Böschungswinkel ausmacht, aber ich bin schon einmal mit dem Heck auf einem Felsen herumgeschaukelt und das war doch eine unbefriedigende Erfahrung.
Mit dem Excursion sollte man meiner Meinung nach nur dann in's Gelände fahren, wenn der Trail gut asphaltiert und zumindest zweispurig ausgebaut ist. Ich bin noch keinen Excursion gefahren, aber ich werde mich bei nächster Gelegenheit einmal zu einer Besichtigungstour anmelden, wenn ich zwei, drei Tage Zeit hab...
Den Maverick/Escape hab' ich mir bei der Allradmesse einmal näher angesehen. Ich bleib bei meinen Explorern.