Testberichte

Test Seat Ateca

"Auto Emocion" jetzt auch im SUV-Segment

Die Kundschaft hat ihn mit einem unglaublichen Vertrauensvorschuss bedacht: Nicht weniger als 600 Personen haben sich in Österreich schon im Vorverkauf für einen Seat Ateca entschieden. Ohne das Auto live gesehen zu haben. Wir konnten schon testen, was sie erwartet.







Schon als vorweg genommenes Fazit darf den Vorkäufern verraten werden: Sie haben sich gut entschieden. Denn der Ateca hat sich während unserer Testfahrt als für das Segment außergewöhnlich sportlich-spritziges Fahrzeug bei gleichzeitig hoher Alltagtauglichkeit und hoher Funktionalität bewiesen.

Auf der Postalm geht die Post ab
Bei der Fahrt über die beeindruckende Bergstraße zur Postalm bei Flachau hat uns der allradgetriebene, von 150 Diesel-PS aus 2 Litern Hubraum angetriebene Ateca viel Freude gemacht. Kurvengieriges, SUV-untypisch straffes und präzise agierendes Fahrwerk, ein drehfreudiger Motor. Dazu ein leicht schaltbares, gut abgestuftes 6-Gang-Schaltgetriebe. Ab rund 1.500 Umdrehungen geht die Post ab, willig dreht der Motor bis in den 4000er-Bereich. In den engen Kehren der Bergstraße blieb der Ateca bis vor den Grenzbereich - hinein haben wir uns nicht gewagt - neutral und dank einer nur ganz sanften Tendenz zum Untersteuern jederzeit gut kontrollierbar.

In Ergänzung zum 150 PS Diesel bietet Seat auch noch einen 190 PS starken 2-Liter-Diesel, einen 1,6er Diesel mit 115 PS sowie TSI-Benziner mit 1,0 oder 1,4 Litern Hubraum und 115 bzw. 150 PS an.

Spannend und innovativ ist auch das Allradsystem
"4Drive" heißt das Allradsystem von Seat, das auf einer neu entwickelten Haldex-Kupplung der fünften Generation basiert. Über einen Drehschalter in der Mittelkonsole lässt sich der Ateca per "SEAT Drive Profile" zusätzlich der aktuellen Fahrsituation und dem Straßenzustand anpassen: Er bietet die Profile "Normal", "Sport", "Eco" und "Individual" an. Bei den 4Drive-Modellen kommen die Profile "Schnee" und "Offroad" sowie eine exzellent agierende Bergabfahrkontrolle dazu.

Ausstattung
Drei Ausstattungslinien werden angeboten, dazu gibt es zu einem Fixpreis von 1.390 Euro attraktive "Österreich-Pakete", mit denen sich günstig Schmankerl wie LED-Leuchten oder der adaptive Tempomat ACC erwerben lassen. Der Einstiegs-Verkaufspreis von 19.990 Euro wird in den meisten Fällen wohl ein theoetischer bleiben. Laut Prognose von Seat wird sich knapp die Hälfte der Käufer für den von uns getesteten 2-Liter-Diesel mit 150 PS entscheiden, davon wiederum 60 Prozent für das Allradmodell. In der Topausstattung "Xcellence" - für ebenfalls 50 Prozent der Käufer die erste Wahl - stehen dann schon 33.590 Euro auf der Rechnung.

Dafür bietet der Ateca seinem Besitzer dann ein überaus hohes Ausstattungs-Niveau und auch ein paar fast einzigartige Schmankerl. Zum Beispiel das "Welcome Light": Sobald man die Türen entriegelt, projizieren im Außenspiegel angebrachte LEDs den "Ateca"-Schriftzug und seine Silhouette auf den Boden neben dem Fahrzeug. Oder den im Takt eines Herzschlags pulsierenden Leuchtring rund um den Startknopf.Oder die Voll-LED-Scheinwerfer mit dreieckiger Signatur, in denen auch die Blinker spektakulär integriert sind.

Zu den praxisrelevanteren Ausstattungsdetails zählen die elektrische Heckklappe, die sich mit einer Fußbewegung öffnen und auch wieder schließen lässt, der doppelte Ladeboden, der adaptive Tempomat und diverse geniale elektronische Assistenten:

So lenkt, beschleunigt und bremst der Stauassistent den Ateca im Dichtverkehr auf Wunsch vollautomatisch. Dazu bedient er sich des Spurhalteassistenten und des automatischen Tempomaten. Die "Lane Assist" sorgt für eine stets korrekte Spurhaltung mittels sanftem Lenkeingriffs. Der "Front Assist" kann im Gefahrenfall sogar autonom bremsen. Und last not least parkt der Parklenkassistent den Ateca vollautomatisch sowohl längs als auch quer ein.

Bruderzwist im Hause Porsche vorprogrammiert?
Als sehr gelungenes Gesamt-Package ist der Seat Ateca prädestiniert für einen künftigen Spitzenplatz in der SUV-Zulassungsstatistik. Das beweist schon die hohe Zahl an Vorkäufen. 1.800 Fahrzeuge sollen 2016 insgesamt in Österreich noch an den Mann und die Frau gebracht werden, plant man bei Seat. Damit wird der Ateca ein nicht unbedeutender Konkurrent für den neu aufgestellten Konzern-Bruder Tiguan, der trotz enger Verwandtschaft mit völlig anderen (Fast-)Alleinstellungsmerkmalen um die Kundschaft buhlt.

Mit in jeder Fahrsituation fühlbarer "Auto Emocion" wird sich der Ateca jedenfalls - nur sehr bedingt abhängig vom Ausgang des Duells mit dem Tiguan - sehr weit oben in der heimischen SUV-Beliebtheitsskala einreihen. Und das ganz zu Recht.

Fotos: GELAENDEWAGEN.AT (1 bis 6), Hersteller (7 bis 11)
Text: GELAENDEWAGEN.AT


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