Abenteuer und Events

Team Monterra bei der ONE-Trophy 2016

Der Bericht des Teams - TEIL 1

Das Team Monterra ist mit drei Pinzgauern bei der diesjährigen ONE-Trophy in den ukrainischen Karpaten an den Start gegangen - und hat uns diesen Bericht mitgebracht.
14.12.2016
Die Trophy wurde zum ersten Mal mit zwei verschieden Gruppen durchgeführt und auch erstmals in der Ukraine veranstaltet. Die Gruppen wurden durch die ORGA, „Navi-Kings“ und „Chicken-Drivers“ getauft.

Navi-Kings
Navigation ausschließlich mit Karten und Kompass, welche von der ORGA zur Verfügung gestellt wurden.

Chicken-Drivers
Verwendung von Computer, Navigationssoftware und sonstigen technischen Hilfsmitteln aller Art. Das Monterra-Team hat sich als Chicken-Drivers zur Teilnahme angemeldet.

Erich, Ernst, Rudi, Sepp, Herbert, Christian, Karl, Hannes

Teamaufstellung

Monterra 1: Pinzgauer 712M
Fahrer: Christian KARLBERGER
Navigatoren: Sepp ALTMANN, Karl HUBER

Monterra 2: Pinzgauer 710M
Fahrer: Herbert PARTL
Navigator: Erich TRETTLER

Monterra 3: Pinzgauer 712K
Fahrer: Rudi MEITZ
Navigator: Ernst MOLDASCHL
Fotograf: Hannes DORI


Freitag 16.09.2016

Am Vorabend ist das „Teamsaurer 1“ in Himberg eingetroffen und hat bei der Feuerwehr Himberg übernachtet, wo sie auch Duschen und WC benutzen konnten. Um 08:00 Uhr fuhren wir gemeinsam Richtung Ukraine ab, nachdem sich das Teamsaurer 1 vorher noch bei der Fa. MAPO mit diversen Ölen versorgte.



Gegen 17:30 Uhr haben wir die Ukrainische Grenze bei Wylok erreicht. Der erste Pinzgauer von Herbert wurde intensivst von den ukrainischen Zöllnern kontrolliert. Es musste alles aus dem Fahrzeug ausgeräumt werden (Besenrein) und jede unserer Zargesboxen auf das Genaueste durchsucht. Nach Überreichung einiger kleiner „Geschenke“ an die schlecht ausgerüsteten Zöllner, wurden die anderen Fahrzeuge nur mehr oberflächlich kontrolliert. Nach ca. 3 Stunden Grenzkontrolle konnten wir Richtung Camp weiterfahren. Unmittelbar nach der Grenze legten wir noch einen Tankstopp ein und um auch gleichzeitig Geld zu wechseln.

Gegen Mitternacht erreichten wir nach der Fahrt über teilweise abenteuerlich schlechte Straßen endlich das Camp.



Dieses liegt in auf einer Insel/Halbinsel des Flusses “Teresva” (N 48° 17' 25" / O 23° 57' 24"). Nach dem Zeltaufbau und ein paar Getränken begaben wir uns gegen 02:30 Uhr zur wohlverdienten Nachtruhe.


Samstag 17.09.2016

Nach ausgiebigem Frühstück, welches von unseren Teamköchen, Rudi und Karl, angerichtet wurde, rüsteten wir unsere Fahrzeuge für die bevorstehende Woche. Das Mittagessen wurde ebenfalls von unseren beiden Köchen zubereitet.

Unsere beiden Haubenköche Karl und Rudi

Danach nahmen wir mit den laufend eintreffenden Teams Kontakt auf, genossen das Lagerleben bei noch sonnigem Wetter und sommerlichen Temperaturen.




Sonntag 18.09.2016

Anmeldung bei ORGA zur ONE-Trophy, Übernahme der T-Shirts, Aufkleber und Montage der GPS-Tracker und mentale Vorbereitung zur bevorstehenden Nachtetappe.

Nach erfolgter Auslosung der Startreihenfolge starteten wir gegen 19:00 Uhr zur Nachtetappe. Auf einem kurzen Steilstück konnten wir 2 Teams überholen, welche nur unter Verwendung der Seilwinde dieses überwinden konnten. Mit unseren Pinzgauern erreichten wir kurz nach 21.00 Uhr wieder das Camp. Die Reihenfolge des Eintreffens im Camp bestimmte die Startreihenfolge für die Zweitagesetappe, welche am nächsten Tag begann.


Montag 19.09.2016

Tagwache war um 06:00 Uhr. Nach einem neuerlich ausgiebigen Frühstück, wieder zubereitet von unseren Teamköchen, wurden die Fahrzeuge für die folgenden 2 Tage mit der notwendigen Ausrüstung und Verpflegung ausgestattet.



Unser Team startete gegen 11:00 Uhr ins Abenteuer der Gruppe Chicken-Drivers. Aufgabe für die nächsten zwei Tage war es, 6 Kontrollpunkte zu finden, welche ohne Streckenvorgabe anzufahren waren, wobei befestigte Straßen in der Längsrichtung nicht befahren werden durften. Nach ca. einstündiger Streckenplanung durch unsere Navigatoren fuhren wir Richtung ersten Kontrollpunkt los.



Einigen Kilometern weiter durchquerten wir eine Furt durch den Fluss Theresva, wo wir kurz danach einen Kontrollpunkt (KP) fanden. Nach kurzer Diskussion unter den Navigatoren stellte sich heraus, dass dieser KP für die Zweitagesetappe nicht relevant war. Wenige Minuten später befanden wir uns in unmittelbarer Nähe unterhalb des gesuchten KPs. Aus dieser Position war der KP jedoch nicht zu erreichen. Daher umfuhren wir den KP und versuchten es von der oberen Seite. Aber auch dort stellte sich heraus, dass der Zeitaufwand und das Risiko zur Erreichung des KPs für uns zu groß war. Daher beschlossen wir diesen KP nicht anzufahren. Kurz darauf bestätigte sich dieser Beschluss. Ein Fahrzeug eines anderen Teams kam sich mehrmals überschlagend vom KP herunter, zum Glück gab es keine Verletzten und auch nur relativ geringen Sachschaden.

Wir nahmen einen weiteren KP in Angriff, wobei sich aber nach einiger Zeit herausstellte, dass auch dieser KP über die gewählte Strecke unmöglich zu erreichen war. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit beschlossen wir wieder ins Camp zurück zu fahren und dort zu übernachten.

Nach genauem Studium des Reglements kamen wir zum Entschluss, dass es am zweiten Tag nicht möglich ist so viele KPs anzufahren, um in der Wertung zu bleiben. Wir entschlossen uns daher in Anlehnung an die Informationen zur „Freien Navigation“ den nächsten Tag als Sightseeing-Tour zu gestalten.


Dienstag 20.09.2016

Wir begannen den Tag mit einem ausgedehnten und ausgiebigen Frühstück. Während die Fahrer einen Fahrzeugcheck durchführten, machten sich die Navigatoren über die Karten um einige KPs ohne Wettbewerbsstress zu erreichen. Um schneller in fahrerisch interessante Geländestrecken zu kommen, befuhren wir zu Beginn auch eine Straße, welche mit einer roten Trennlinie versehen war, da wir ja außerhalb der Wertung fuhren.

Auf dem Weg zum ersten KP mussten wir eine Zwangspause einlegen, da uns ein Bagger den Weg versperrte.



Um vorbeifahren zu können, verbreiterte uns der Baggerfahrer den Weg. Wir bedankten uns mit ein paar Getränkedosen und setzten die Fahrt fort.

Nach kurzer Zeit erreichten wir die Baumgrenze, wo wir auch den ersten KP fanden. Zu die-sem Zeitpunkt lichtete sich der Nebel und wir hatten Ausblick auf die wunderschöne Landschaft der ukrainischen Karpaten.

Während wir eine Mittagspause einlegten und unseren Proviant verzehrten, kam das Ginzgauer Team vorbei. Diese entschlossen sich ebenfalls zu einer kurzen Pause. Anschließend setzten wir unsere Fahrt in verschiedene Richtungen fort.

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir einen markanten Punkt mit großen Rohren. Von dort ver-suchten wir einen Weg zum nächsten KP ins Tal zu finden. Nach ca. 1.000m mussten wir unser Vorhaben aber aufgeben, da der Weg immer enger wurde und durch Gebüsch vollkommen verwachsen war. Als wir wieder bei den Rohren angelangt waren, setzten wir unsere Fahrt auf dem Bergrücken fort. Kurz danach fanden wir einen fahrbaren Weg in Tal. Ein paar hundert Meter vor der bereits sichtbaren Ortschaft Kolochava verwandelte sich der Weg in einen tiefen V-Graben. Plötzlich rutschte die Hinterachse des Zweichachs-Pinzgauers von Herbert nach unten und das Fahrzeug legte sich im Zeitlupentempo auf die rechte Seite.



Wie gerufen, war plötzlich das Ginzgauer Team hinter uns und wir konnten mit gemeinsamen Kräften den Pinzgauer händisch wieder aufstellen. Der gesamte V-Graben bestand nur aus Erde, ausgerechnet an der Stelle wo sich der Pinzgauer zur Seite legte, schaute ein Felsbrocken heraus, welcher den Windschutzscheibenrahmen eindrückte und die rechte Frontschreibe mit vielen Rissen verzierte. Am Ende des V-Graben stand ein einheimischer aufgebrachter Motorradfahrer. Nach längerer Diskussion mit Sprachschwierigkeiten stellte sich heraus, dass er für das Befahren des Weges Geld haben möchte. Schlussendlich einigten wir uns auf fünf Euro Wegzoll für alle Fahrzeuge. Auch der Weg in der Ortschaft war abenteuerlich und führte durch einen Bach.



Anschließend fuhren wir auf normalen ukrainischen Straßen Richtung Camp. Auf dem Weg dorthin besuchten wir einen ukrainischen Supermarkt mit ca. 10m² Verkaufsfläche. Es war aber alles vorhanden was wir besorgen wollten, Zigaretten für Erich und Lebensmittel für den Rest der Truppe. Als Draufgabe zweigten wir bei einer Schipiste noch zu einem KP ab, welcher nur ein paar hundert Meter von der Straße entfernt war.

Im Zuge unserer Sightseeing Tour konnten wir 3 KPs anfahren. Im Camp eingetroffen erfuhren wir, dass das Reglement in der Zwischenzeit geändert wurde. Wäre die Reglementsänderung zu Beginn der Zweitagesetappe bekannt gewesen, hätten wir am Morgen die Straße mit der roten Trennlinie nicht befahren, wodurch wir in der Wertung wesentlich weiter vorne gelegen wären. Wir verzichteten jedoch auf einen Einspruch, da es uns vordergründig um den Fahrspaß und eine schöne Woche im Gelände mit unseren Fahrzeugen ging.

Am Abend gab es ein ukrainisches Gulasch, zubereitet von der Familie welche die ganze Woche für das Catering zuständig war.


WEITERLESEN - TEIL 2


Fotos und Text: TEAM MONTERRA


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