Testberichte

Mitsubishi ASX 1,6 im Test

Dem Trend entsprechend…

Seit 2011 ist der Mitsubishi ASX auf dem Markt. Wir konnten die neueste Evolutionsstufe des Modelljahrganges 2016 mit dem brandneuen 1,6-Liter-Dieselmotor ausgiebig testen.
06.04.2016
Wir müssen es zur Kenntnis nehmen: Crossover-Fahrzeuge und kompakte SUVs werden nicht mehr primär wegen ihres (meist optionalen) Allradantriebs gekauft. Sondern wegen des guten Platzangebotes, der guten Übersicht, der hohen Sitzposition. Weil deshalb das Einsteigen viel einfacher ist. Symptomatisch: Dass es für den ASX auch einen Allradantrieb gibt, wird in der Fahrzeug-Broschüre erst in der Ausstattungsliste festgehalten.

Das soll aber kein dezenter Hinweis darauf sein, dass Mitsubishis Crossover ein Rentnerfahrzeug sei. Eher im Gegenteil: Das Facelift, das Mitsubishi dem ASX im Jahr 2013 - schon zwei Jahre nach seiner Erstpräsentation - gegönnt hat, hat sich ausgezahlt. Der Wagen wirkt speziell dank seiner schnittigen Front sehr modern und ausgereift. Die schönen 18-Zoll-Felgen geben dem Topmodell "Instyle" dazu eine recht sportliche Note.

Kleiner Motor, große Performance
Zum Thema Sportlichkeit: Überrascht hat uns die Performance des neuen, kleinen Motors: Mit seinen 1,6 Litern Hubraum leistet er zwar "nur" 114 PS, das Drehmoment ist mit 270 Newtonmetern aber umso überzeugender. Mit dem 1,5 Tonnen schweren Instyle-Modell hat der Diesel leichtes Spiel. In der Stadt und auf Landstraßen ist Freude angesagt angesichts seiner Agilität, auch auf der Autobahn kommt keine Langeweile auf. Einzig beim Durchzug bei schon höheren Geschwindigkeiten ist ein deutlicherer Unterschied zum größeren 2,2-Liter-Aggregat mit 150 PS erlebbar. Dafür spart man sich in allen Modellvarianten exakt 3.000 Euro und pro 100 Kilometern 0,8 Liter Sprit. Ziemlich viele Argumente, die für den kleineren 1,6er sprechen.

Automatik-Liebhaber müssen sich aber für den 2,2-Liter entscheiden, der neue kleine Motor ist ausschließlich mit 6-Gang-Schaltgetriebe lieferbar. Zum Schaltgetriebe in aller Kürze: Es ist gut abgestimmt und hat knackig-kurze Hebelwege. Ansonsten ist es im positiven Sinne unauffällig.

Der billigste ASX, der "Inform", ist schon ab dem Schwellenpreis von 19.990 Euro zu haben - natürlich ohne Allradantrieb. Dafür ist die Serienausstattung schon recht gut. 7 Airbags sind immer an Bord, dazu gibt es unter anderem auch ein Klimaanlage, eine Stabilitäts- und Traktionskontrolle sowie ein CD-/MP3-Audiosystem.

Im von uns getesteten Topmodell "Instyle" bleibt zu einem Preis von 31.990 Euro kaum mehr ein Wunsch offen: Mit dabei sind LED-Lichter, abgedunkelte Scheiben, ein schlüsselloses Schließ- und Startsystem, ein Navi mit großem Touch Screen, eine mächtige Rockford-Fosgate-Audioanlage und eine komplette Lederausstattung.

Der Innenraum gefällt mit viel Platz für die Passagiere, auch die Qualitätsanmutung ist gut. Das Leder ist schön und bequem, steht aber etwas in Kontrast speziell zu den am Armaturenbrett verwendeten Kunststoffen. Besonders schön wiederum und ebenfalls Serie beim Instyle: Das Panoramadach über fast die ganze Dachlänge.

Ach ja: Allradantrieb hatte unser Test-ASX auch. Unter normalen Fahrbedingungen werden nur die Vorderräder angetrieben. Mit einem Drehschalter in der Mittelkonsole lässt sich zusätzlich die Hinterachse für den Antrieb gewinnen. Eine "Lock"-Funktion zur fixen Verteilung des Drehmoments zwischen den Achsen lässt zumindest theoretisch Ausflüge ins Gemüse zu. Theoretisch deshalb, weil ein nicht unbedeutender Teil des ASX-Zielpublikums mangels Allrad-Affinität den Drehschalter wohl als verkümmerten Becherhalter interpretieren wird.

Heute schon ist als mehr als jedes fünfte zum Verkehr zugelassene Fahrzeug in Österreich ein SUV. Tendenz steigend, Trendumkehr unabsehbar. Wenn dann in ein paar Jahren fast alle Ösis Sports Utility Vehicles fahren, ist es mit dem Vorteil der besseren Übersicht im Verkehr vorbei. Verkauft werden die SUVs trotzdem weiter werden, wahrscheinlich aber die wenigsten davon mit Allradantrieb.

Mitsubishi wird sich mit dem ASX in nächster Zeit eine ordentliche Scheibe vom Segment-Kuchen abschneiden. Absolut verdient. Weil der Wagen perfekt ins boomende Segment passt - mit seiner coolen Optik, dem sparsamen, aber leistungsfähigen Motor, der guten Ausstattung, dem adäquaten Preis-/Leistungsverhältnis. Kurz gesagt, weil er dem Trend entspricht.

Fotos und Text: gelaendewagen.at


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