Maria und ihr 913 Mercedes , Günther und Daniele mit ihrem Tatra 815, Marianne und Peter kleinen Citroen 2CV, "Kamaz-Guido" und mehr als zweitausend weitere Reiselustige hatten am letzten Augustwochenende ein gemeinsames Ziel: Das 11. OTA- Globetrotter-Treffen am Gelände des steirischen Erzberges.
In der Individualreiseszene hat sich das - vom Team um Stefan Maier organisierte – Event einen exzellenten Ruf erworben. Und obwohl gegenüber dem Vorjahr ein Besucherzuwachs von 50% zu verzeichnen war, gab es keine wie auch immer gearteten Schwächen oder „Unpässlichkeiten“ bei Organisation oder Infrastruktur zu bekritteln. Chapeau!
Egal ob selbst ausgebauter 60er-Jahre Allrad-Rundhauber mit 12 Tonnen Eigengewicht, Kajak, volums-spartanischer T3synchro-Bully, Fahrrad oder 2 Zylinder auf zwei Rädern aus Mattighofen, die Wahl des Mittels zum Zweck obliegt nur dem persönlichen Geschmack. Das Verbindende aller Teilnehmer ist das Reisevirus.
Dem entsprach auch die Auswahl der 12
Multivisions-Vorträge: Ob mit dem Wohnwagen durch Westafrika, in Slow-Motion mit Boot, Gleitschirm und zu Fuß durch Sardinien, dem T3-VW-Bus fast 2 Jahre durch die Welt oder einem Überblick der bisherigen Motorraderkundungen der letzten 20 Jahre des grandiosen Joe Pichler, wer hier nicht einen ihn/sie ansprechenden Reisebericht fand, bucht wohl schon im Februar All-inclusive.
Ebenso gut besucht waren die diversen
Workshops. Ob Trends der Navigation, Brot unterwegs frisch zuzubereiten, Photovoltaik auf Langzeitreisen, der zum wiederholten Male sehr erwartete „Notschweißkurs“ mit Bordmittel (=Autobatterie) von Michael Waldl, Erste Hilfe unterwegs oder Selbstbau-Tipps zum Wohnmobilbau: In jedem Vortrag konnten auch versierte Globetrotter noch neue Informationen nach Hause respektive auf Tour mitnehmen. Der Favorit des Autors war die Kunst des Kaffee-Kochens auf Reisen. Danke an dieser Stelle!
In den Pausen konnten mehr als 30 Fachaussteller konsultiert werden. Hervorzuheben aus technischer Sicht sind die Navigationslösungen von Claudia und Andres Piskorz (
Hof und Turecek) sowie von
Atakama (App für Tab und Phone), selbstverschweißende Silikonbänder als Interimsdichtmittel für geplatzte Druckleitungen oder beschädigte Stromleiter (bis 12 Bar oder 12000 Volt ) vertrieben von
Taubenreuther mit beeindruckender Vorführung. Alle anderen „Unfälle“ unterwegs klebt oder dichtet Loctite.
S-TEC (Steyr Daimler Puch) und
Offroad Hesch überzeugten nicht nur durch Ihr Know-how, sondern auch durch einen herzlichen Umgang mit „potentiellen“ Kunden.
Abgerundet und aufgewertet wurde diese Veranstaltung auch durch das kulinarische Angebot: Chicken-Rolls beim ägyptischen Teehaus, über offenem Feuer gekochte Köstlichkeiten beim „Feuerkoch.com“, das Schnitzel fehlte auch nicht und wem diese Möglichkeiten nicht ausreichten, der konnte Mitgebrachtes auf dem wieder installierten „Public-BBQ“ selbst grillen.
Für Alle, die nicht nur „konsumieren“ wollten, stand zusätzlich ein
60 Hektar großes Offroad-Gelände zum „Spielen“ zur Verfügung, welches auch äußerst intensiv genutzt wurde. Ein wenig weniger „wild“ waren die drei Möglichkeiten, im Konvoi den Gipfel des Erzberges zu befahren.
Gibt es
Wünsche für 2016? 5°C weniger, zwei oder drei ethnische Essensangebote mehr und eventuell einen WiFi-HotSpot. Für Ersteres kann der Veranstalter nichts, Zweiteres wird sicher umgesetzt und die Overlander-Community kommt auch gut ohne den dritten Punkt aus. Somit ist diese Veranstaltung schwer verbesserungswürdig. Das finden auch Maria, Günther, Daniele, Marianne,Peter sowie Kamaz- Guido, die nächstes Jahr sicherlich wieder dabei sein werden.
