Im Gespräch:
Scania Österreich Direktor Björn Speer
Bereits seit 1960 ist der LKW-Spezialist Scania in Österreich vertreten. Wir haben den Direktor der Österreich-Niederlassung, Björn Speer, getroffen.

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16.07.2009
Herr Speer, schon Ende der 60er-Jahre begeisterte Scania mit einem 350 PS starken 14-Liter-V8. Das Topmodell heute, ein Euro-5-Motor leistet 620 PS bei einem unglaublichen Drehmoment von 3.000 Nm. Scania hat so die Marktführerschaft im Bereich der schweren LKWs über all die Jahre souverän verteidigt. Wie geht's dem Segment jetzt - in Zeiten der Wirtschaftskrise?

Speer: Nun – wir feiern gerade das 40-jährige Jubiläum der Scania V8-Modelle, die ein ganz besonderes Prestige haben - für uns und unsere Kunden. Dabei steht schon die nächste Generation an Motoren in den Startlöchern!
Zur Krise: Natürlich spüren wir die weltweite Wirtschaftskrise wie alle anderen Hersteller deutlich. Durch unser umfangreiches Produkt-Portfolio und weil wir den immer größer werdenden Markt für Spezialfahrzeuge hervorragend bedienen können, stehen wir aber deutlich besser da als andere Hersteller. Wir können bis zum 10x10-Fahrzeug alles anbieten!
Björn Speer, Direktor Scania Östereich
Björn Speer wurde am 28.3.1965 in Innsbruck geboren. Ursprünglich im PKW-Segment beschäftigt,
ist er seit nunmehr bereits 10 Jahren für Scania tätig: Ab 1999 leitete er die Filiale in Tirol,
seit 3 Jahren ist er nun Direktor von Scania Österreich.

Was bietet Scania im Bereich der Spezialfahrzeuge?

Speer: Mit „S-Order“ kann der Kunde sein Fahrzeug von uns ganz nach seinen Vorstellungen individualisieren lassen. Wir verkaufen Spezialfahrzeuge an Landesregierungen und Gemeinden und zum Beispiel die Asfinag ebenso wie an private Schneeräumfirmen. Wie gesagt: Bis zum fünfachsigen 10x10 „geht bei uns alles“!

Ein Scania-Schwerpunkt ist der Fernverkehr, ein anderer der Baustellenverkehr. Wie ist die Gewichtung bzw. wie verteilen sich bei Ihnen die Verkaufszahlen?

Speer: Aktuell ca. 75 zu 25 Prozent Fern- zu Baustellenverkehr …

Wieviel Prozent der Scania-LKWs werden mit Allradantrieb ausgeliefert? Welche Rolle spielt Allrad generell für Ihren Konzern?

Speer: Der Allradanteil ist in den letzten Jahren von 3 auf 10 Prozent gestiegen. Das verdeutlicht schon seine Bedeutung für uns. Und: Durch unsere Herkunft haben wir im Allradsegment auch unsere Kernkompetenz: Im rauen schwedischen Klima waren Robustheit und Allwettertauglichkeit immer ganz, ganz wichtig.

Scania P340, Scania Österreich Direktor Björn Speer
Björn Speer vor einem Scania P 340 mit Kranaufbau der Wiener Feuerwehr.
12-Liter-Reihensechszylinder mit Abgasrückführung, 340 PS, 1.700 Nm, Euro-4

Was unterscheidet Scania Ihrer Meinung noch von anderen Herstellern?

Speer: Zum Beispiel unser Service: Unser Werkstättennetz garantiert, dass man in Österreich an keinem Ort weiter als 60 Kilometer von einer autorisierten Werkstatt entfernt ist. Und mit „Scania Assistance“ steht rund um die Uhr ein Service zur Verfügung, wo in der jeweiligen Landessprache des Fahrers Problemmeldungen entgegen genommen werden können und gleich auch eine Fehlereingrenzung vorgenommen wird. Ein Servicetruck kann dann gleich die richtigen Ersatzteile mitnehmen, die Standzeiten werden so deutlich reduziert.

Herr Speer - trifft man Sie persönlich auch öfters hinter dem Steuer eines LKWs an?

Speer: Als ich bei Scania angefangen habe, habe ich es als Verpflichtung gesehen, den C-Schein nachzumachen. (Lacht): Und Sie werden es nicht glauben: Ich hab’ schon die eine oder andere Wette verloren und mich dann als Fernfahrer versucht – zum Beispiel hab ich schon mit einem Scania-Truck Milch nach Italien geführt …

Fotos: gelaendewagen.at
Das Gespräch führte Michael Kubicek für
4WD Internationales Allradmagazin
(Ausgabe 3/09)





 
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