Dieser Tage feiert die zweite Generation des Porsche
Cayenne ihre weltweite Premiere - gleichzeitig überrascht der
deutsche Edelhersteller mit einem Rallyeauto: Im vergangenen
Jahr haben zwei Privatteams erstmals mit dem Porsche Cayenne S
an der Transsyberia Rallye teilgenommen und die ersten
beiden Plätze belegt (
wir haben berichtet).
Durch diesen Erfolg ist Porsche auf die Veranstaltung aufmerksam
geworden und bietet nun begeisterten Cayenne-Fahrern die
Möglichkeit, sich auch mit diesem Fahrzeug motorsportlich zu
betätigen. Dazu wurden die Offroad-Fähigkeiten optimiert und ein
Fahrzeug entwickelt, das speziell für den Einsatz bei
Langstrecken-Rallyes bestimmt ist. Der "Transsyberia", der
vorerst in einer Kleinserie von nur 26 Fahrzeugen gebaut wird,
verfügt unter anderem über grobstollige Offroadreifen,
einen Sicherheitskäfig, eine kürzere Achsübersetzung,
eine Quersperre, eine verstärkte und erweiterte
Unterbodenverkleidung sowie verstärkte Querlenker an der
Vorderachse. Die Motorleistung des Achtzylinders bleibt
mit 385 PS unverändert.
Mit dem Wagen können sportlich ambitionierte Porschefahrer an
der Transsyberia Rallye teilnehmen, die vom 2. bis zum 17.
August von Moskau quer durch Sibirien bis zum Ziel in
Ulaanbaatar in der Mongolei führt. Knapp 6.200
Kilometer geht es über öffentliche Straßen, ausgefahrene
Schotterpisten und anspruchsvolle Trialpfade. Selbst
Flussdurchquerungen und Sonderprüfungen in der Wüste Gobi
stehen auf dem Programm. Während auf den langen
Verbindungsetappen die Navigation im Vordergrund steht, zählt
bei den Sonderprüfungen auf abgesperrten Pisten vor allem das
Können des Fahrers und des Fahrzeuges.
Der Motor des Porsche Cayenne S Transsyberia wurde nahezu
unverändert aus der Straßenversion des Cayenne S übernommen. Der
4,8-Liter-V8-Saugmotor mit Benzindirekteinspritzung leistet
385 PS bei 6.200 Umdrehungen pro Minute. Durch die
automatische Erkennung der Kraftstoffqualität kann der Motor
auch mit Normalkraftstoff (mindestens 91 Oktan) betrieben
werden.
Wie alle anderen Cayenne-Modelle auch verfügt der Transsyberia
über den permanenten Allradantrieb "Porsche Traction
Management" (PTM). PTM leitet im Grundmodus 62 Prozent des
Motor-Drehmoments an die Hinterräder und 38 Prozent an die
Vorderräder. Über eine elektromotorisch betätigte und
elektronisch geregelte Lamellenkupplung kann das
Verteilungsverhältnis je nach Fahrsituation variiert und bei
Bedarf auch 100 Prozent der Motorkraft nach vorne oder hinten
geleitet werden.
Auch Räder und Fahrwerk des Cayenne wurden auf die
extreme Dauerbelastung steiniger Pisten ausgelegt. So ist die
Doppellenkervorderachse mit verstärkten Querlenkern
ausgestattet. Die Spurweite wuchs um 34 Millimeter. Anstelle der
serienmäßigen Hochgeschwindigkeitsreifen kommen Pneus mit
grobstolligem Geländeprofil in der Dimension 255/55 R 18 T zum
Einsatz, die bis zu einer Geschwindigkeit von 190 km/h
zugelassen sind. Die Reifen sind auf 18 Zoll große, 15-speichige
Leichtmetallräder aufgezogen, die in Orange lackiert wurden.
Um Fahrer und Beifahrer unter Wettbewerbsbedingungen noch besser
zu schützen, verfügt der Transsyberia über einen mit der
Fahrgastzelle verschraubten Sicherheitskäfig, der an die
Bauvorschriften der FIA angelehnt ist
Um das Zusatzgewicht des Sicherheitskäfigs sowie der
Rallye-Ausrüstung zu kompensieren und den
Fahrzeugschwerpunkt abzusenken, wurden die Rücksitzbank, die
serienmäßigen Karosserieverkleidungen und Dämmmaterialien
entfernt. Die Zentralverriegelung ist einem manuellen
Türentriegelungsmechanismus für die vorderen Türen mit
orangefarbenen Schlaufen gewichen. Die Heckscheibe sowie die
hinteren Seitenscheiben sind aus leichtem Polycarbonat
gefertigt.
Die Fahrzeugflanken zieren orangefarbene Streifen mit dem
Schriftzug “Cayenne S Transsyberia 2007", die an das Schriftbild
des Porsche Carrera GT3 RS angelehnt sind. Das Fahrzeug wird
ausschließlich in zwei Lackierungen – in basaltschwarzmetallic
oder kristallsilbermetallic – angeboten.
Alle Cayenne S Transsyberia sind standardmäßig mit einem
Navigationsgerät ausgerüstet. Zusätzlich ist anstelle des
Handschuhfaches ein Tripmaster-Computer montiert. Die
Bordelektrik kann mittels eines Zentralschalters rechts unten am
Fahrersitz mit einem Handgriff ein- oder ausgeschaltet werden.
Die Luftansaugung für den Motor erfolgt oberhalb der
Motorhaube. Mit einem Schnorchel wird die Luftansaugung
auf Dachhöhe gelegt. Eine verstärkte und erweiterte
Unterbodenverkleidung aus Aluminium und eine zusätzliche
Verkleidung aus Edelstahl für die Auspuff-Endtöpfe schützen den
Wagen vor Beschädigungen. Statt der serienmäßigen
Fußfeststellbremse ist eine Handbremse verbaut, mit der
das Auto in engen Kehren zum Übersteuern gebracht werden kann.
Auf dem Dach sind vier Zusatzscheinwerfer montiert.
Weiters ist eine Seilwinde mit an Bord, die im
Bedarfsfall leicht montiert werden kann und im Kofferraum
mitgeführt wird. Im Laderaum sind darüber hinaus zwei 20 Liter
große Reservekanister, ein
Hydraulik-Offroad-Wagenheber, zwei Feuerlöscher, zwei
Sandbleche, zwei vollwertige Reserveräder und zwei
Transportboxen für Werkzeug montiert.
Ebenfalls serienmäßig an Bord sind zwei Zwei-Mann-Zelte, zwei
Isomatten, vier Spanngurte, ein neun Meter langer Bergegurt mit
Schäkel, ein Klappspaten, eine Klappsäge, eine Axt, ein
Arbeitsscheinwerfer, vier Abschleppösen und ein
Hazet-Werkzeugset.
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