A day at the races: Der Range Rover Sport im ersten Onroad-Test
Am 20.5. erfolgt die offizielle Markteinführung der fünften Land Rover Baureihe, deren Name Programm ist: Der Range Rover Sport erinnert mit seinen Fahrleistungen an die britische Motorsporttradition - und ist dennoch durch und durch Geländewagen.
 
13.05.2005
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Erstmals in der Geschichte Land Rovers können Kunden unter 5 verschiedenen Land Rover Modellen wählen - mit dem Range Rover Sport kommt jetzt ein hochinteressantes, deutlich sportlich orientiertes Luxus-SUV auf den Markt, dass getrost als "Cayenne-Jäger" bezeichnet werden kann.

Speziell das Modell mit dem V8-Kompressor-Motor braucht keinen Vergleich mit Produkten aus Zuffenhausen oder Bayern zu scheuen. 390 PS schöpft der "Supercharged" aus 4,2 Litern Hubraum, nicht weniger als 550 Nm Drehmoment werden schon ab 3.500 U/min mobilisiert: Werte, die nicht weiter kommentiert werden müssen - aber dem Sport Fahrleistungen ermöglichen, die man unbedingt erlebt haben sollte. Über 2,6 Tonnen Leergewicht sind kaum spürbar, wenn der Wagen beschleunigt wird. Und das kann je nach Lust und Laune des Fahrers ganz sanft, mit einem kaum hörbaren Säuseln des Achtzylinders ebenso erfolgen wie im Stile eines Supersportwagens, begleitet vom heiseren Fauchen der losgelassenen Raubkatze. Da hört der sportlich ambitionierte SUV-Fahrer quasi die Englein singen, wenn bei Drehzahlen jenseits der 6.000 der Kompressor-Hammer die Fuhre zum Speed-King macht, ganz so als gäbe es kein morgen.

Nach dem Abklingen der ersten Euphorie sollte man die Verbrauchswerte eines derartigen Motors bei Drehzahlorgien aber nicht unterschätzen. Während der Sport-Range bei moderater Fahrweise mit gerade noch akzeptablen 15,9 Litern im EU-Mix auskommt, kann es schon passieren, dass nach 100 Renn-Kilometern mehr als 25 Liter aus dem Tank fehlen. Gepaart mit den für 390 PS nicht gerade günstigen Steuersätzen erwirbt man mit dem Range ein Fahrzeug, das das Haushaltsbudget laufend und nachhaltig belastet. Doch das dürfte kein Argument sein für den Käufer, der für den Kompressor-Sport nicht weniger als € 92.200,-- auf den Ladentisch des Land Rover Händlers blättern muss.

Mit dem Supercharged-Sport - der übrigens am Maschengitterdesign des Kühlergrills erkennbar ist, nur durch dieses Design erhält der Motor ausreichend Luft zum "Atmen" - erwirbt man auch das innovative "Dynamic Response System", das den Wagen insofern zähmt, als es die Karosseriestabilität und die Handlingeigenschaften optimiert. Das (in den anderen Sport-Modellen gegen Aufpreis erhältliche) System erkennt die speziell in Kurven wirkenden Kräfte und wirkt entsprechend dagegen. Damit fährt man ein Auto, das trotz unglaublicher Fahrdynamik bis in den Grenzbereich absolut neutral und so perfekt kontrollierbar bleibt. Die serienmäßige Luftfederung arbeitet so effizient, dass man hohe Geschwindigkeiten fast vergessen könnte.

Wer es weniger sportlich haben möchte, für den bietet Land Rover auch einen V8-Saugmotor (im Englischen elegant "naturally aspirated" genannt) und den bereits aus dem Discovery bekannten TdV6 an. Doch auch diese Aggregate sind nicht zu unterschätzen: Der V8-Sauger mit seinen 299 PS unterscheidet sich im normalen Fahrbetrieb nur gering vom Supercharged, erst bei sportlicher Fahrweise zeigen sich die unterschiedlichen Motorcharakteristika. Und der der Sechszylinder-Diesel gehört ja auch zum Besten, was an Selbstzündern in SUVs derzeit so verbaut wird. Wählt man einen dieser Motoren, steigt man beim Preis deutlich günstiger aus: So gibt es den Diesel in der Basisausstattung bereits ab € 58.400,--, die billigste V8-Variante kommt aber auch schon auf recht stolze € 74.300,--.

Exzellenten Komfort und hohe Qualitätsanmutung gibt es im Innenraum des Wagens. Ganz im Cockpit-Design gibt sich die erste Reihe, alle Instrumente sind zum Fahrer hin orientiert, ergonomisch optimiert und dennoch elegant präsentiert sich der Sport. Dass er mehr ist als ein kleiner Range Rover, beweist der Wagen eindrucksvoll: Nur beste Materialien werden verwendet, die Verarbeitung ist erstklassig.

Bei aller Begeisterung über die Straßeneigenschaften des Sport darf man die Geländefähigkeit nicht unterschätzen. Wie schon im Discovery wird der Wagen mit dem modernen "Terrain Response System" ausgeliefert, mit dem sich verschiedene Programme zum Meistern unterschiedlicher Geländebeschaffenheiten einstellen lassen. Im Unterschied zum Disco ist das TRS bei allen Sport-Modellen serienmäßig mit an Bord. Kräftige Motoren, die trotz Straßenorientierung immer noch vorhandene Verschränkungswilligkeit und das Untersetzungsgetriebe machen den Sport auch im Gelände zu einem würdigen Mitglied der Land Rover Familie. Ein Offroad-Test des Sport folgt übrigens in Kürze auf unserer Seite.

Am 20. Mai erfolgt die offizielle Markteinführung des Sport, von dem Land Rover in Österreich noch in diesem Jahr 150 Exemplare verkaufen möchte.

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Text und Fotos: gelaendewagen.at





 
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